100 Meisterwerke: 27. „Die Eltern“ von Otto Dix

Die Eltern

Das Bild von Otto Dix mit dem Titel‘ „Die Eltern“ ist im Jahre 1924 gemalt
worden. Otto Dix war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20.
Jahrhunderts. Seine Werke sind von stilistischer Vielfalt geprägt. In seiner
künstlerischen Grundhaltung blieb er jedoch dem Realismus treu.

Im Vordergrund des Bildes sitzt ein Paar in seinen Sechziger Jahren auf einem Sofa nebeneinander. Das Sofa hat eine dunkel- braune Sitzfläche und eine grüne Rückenlehne, die von Holzkanten umrahmt ist. Die beiden sitzen auf gleicher Höhe auf dem Sofa. Wobei der Mann breitbeinig mehr in der Mitte und die Frau eher links am Rand sitzt. Man kann die Beine beider bis kurz unter dem Knie sehen.

Die Frau trägt eine rote, langärmlige Bluse, dazu einen blauen langen Rock. Sie hat kurze, braune, leicht gewellte Haare und gleichfarbige Augenbrauen. Ihr Gesicht ist lang und schmal mit einer langen rötlichen Nase. Stirn und Mundpartie sind faltig. Auf dem Bild ist nur ihr linkes großes Ohr zu sehen. Die Wangen sind leicht gerötet und sie hat blaue Augen.

Der Mann ist mit einem kragenlosen Hemd, das bis oben zugeknöpft ist, bekleidet. Es hat feine blaue und weisse Streifen nach Art eines Arbeiterhemdes. Dazu trägt er eine schwarze Hose und eine braune Weste. Die Weste ist bis auf einen dreieckigen Ausschnitt, aus dem das Hemd heraus schaut, ebenfalls geschlossen. Wie die Frau hat auch der Mann eine grötete lange Nase. Bei ihm sind beide auffällig großen Ohren zu sehen. Die Haare, der buschige Schnurrbart und die Bartstoppeln am Kinn sind grau. Die Frisur wirkt dicht und gut durchgekämmt. Seine Augenbrauen sind weiß und auch er hat Stirnfalten. Seine Wangenknochen sind stark ausgeprägt.

Beide sind sauber und ordentlich angezogen. Ihre Gesichter wirken alt, aber nicht älter als sie tatsächlich sind. Auffällig ist, dass die alte Frau ihr Gesicht seitlich nach links dreht, ins Halbprofil, während der Mann geradeaus schaut, aber nicht zum Betrachter. Weiter fallen die ausgestreckten, überproportional großen, faltigen Hände auf: Die Frau hält ihre beiden Hände rechts und links auf ihren Oberschenkeln. Der Mann hat seine linke Hand neben seinem Knie auf dem Sofa platziert. Die rechte liegt auf dem rechten Knie. Seine Hände sind groß und er hat lange dicke Finger mit verdickten Gelenken, die nach schwerer Arbeit aussehen. Beider Gesichtsausdruck wirkt ernst und teilnahmslos. Sie schauen stumm und müde.

Der obere Teil des Hintergrunds ist hellgrün. Fast direkt über der Sofalehne verläuft ein ungefähr zehn Zentimeter breiter Zierstreifen mit grünem Muster horizontal vom einen zum anderen Bildrand. Wo das Sofa rechts und links den
Hintergrund nicht komplett ausfüllt, ist der untere Teil der Wand blau. Beide Wandteile sind mit einer schmalen schwarzen Linie voreinander getrennt. In der rechten, oberen Ecke des Bildes hängt hinter dem Sofa an der Wand ein weißer Zettel auf
dem steht: ,,Mein Vater 62 Jahre, Mutter 61 Jahre alt. Gemalt im Jahre 1924“.
Es ist mit der Hand geschrieben und mit einem Nagel befestigt.

Bildquelle: Tumbler

Text:  Rojbin Julia Yümin

 

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