Schlagwort-Archive: New York

100 Meisterwerke: 61. „Child with Toy Hand Grenade in Central Park“ von Diane Arbus

Junge mit Spielzeug Granate

Bei der Fotografie „Child with Toy Hand Grenade in Central Park“ (dt. Kind mit Spielzeug Hand Granate im Central Park“) von 1962 handelt es sich um eine berühmte Aufnahme der amerikanischen Fotografin Diane Arbus. Arbus erlangte für ihre schonungslosen Darstellungen von Außenseitern und der amerikanischen Gesellschaft große Bekanntheit.

Auf der quadratischen 6 x 6 schwarz-weiß- Fotografie ist zentral ein stehender Junge zu sehen, der mit verzerrtem Gesicht und einer Spielzeuggranate in der Hand für die Aufnahme posiert. Seine Füße beginnen am unteren Bildrand und sein Kopf endet im oberen Bilddrittel. Die Szene spielt sich, wie der Titel verrät, im Central Park New York ab. Im Hintergrund sind unscharf Bäume, Wiesen und Spaziergänger zu erkennen. Links hinter dem Jungen ist jeweils der untere Teil zweier nah beieinander wachsender Baumstämme zu sehen. Am rechten Rand im oberen Drittel ist eine spazierende Familie zu sehen, die in Richtung des Jungen geht. Ein Mann schiebt einen offenen Kinderwagen mit Kleinkind. Links neben ihm geht eine Frau mit schwarzem Mantel, die an ihrer rechten Hand ein weiß gekleidetes Mädchen hält. Direkt hinter dem Kopf des posierenden Jungen ist unscharf eine erwachsene Person zu sehen, die etwa sechs Meter hinter ihm steht. Am linken Bildrand in weiter Entfernung steht eine Gruppe von drei Kindern.

Der schlaksige blonde Junge ist mit einer kurzen schwarzen Trägerhose und einem karierten Hemd gekleidet. Sein linker Träger ist ihm von der Schulter gerutscht. Dazu trägt er dicke, bis zu den Knöcheln gezogene Socken und graue Turnschuhe mit weißen Schnürsenkeln.

Das Auffällige an dem ungefähr 5 bis 7-jährigen Kind ist seine gesamte Körpersprache, die den Betrachter in den Bann zieht: Der Junge steht, die Beine etwa hüftbreit auseinander, auf dem Parkweg. Dabei presst er seine langen dünnen Arme seitlich gestreckt an den Körper.  In seiner rechten Hand hält er zur Kamera gerichtet eine Granatenattrappe, während sich die linke Hand krallenartig verkrampft. Die Granate liegt genau in der Mulde seiner Handfläche und wäre vielleicht ohne den Hinweis im Titel nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar.

Der Gesichtsausdruck des Jungen ähnelt einer Grimasse, der Mund ist geschlossen und nach unten verzogen  und die Augen wirken weit aufgerissen. Der Kopf ist leicht zu seiner linken Seite geneigt. Eine Mischung aus Angst, Verzweiflung, Wut und Wahnsinn schlägt dem Betrachter entgegen. Das hagere, fast schon skurril wirkende Gesicht und die Körperhaltung rufen eher Unbehagen als Erheiterung hervor, was die Fotografie einzigartig macht. Das Kind hat nichts Kindliches an sich, sondern entfaltet eine verstörende Wirkung. Die sommerliche Parkidylle, die sich im Hintergrund abspielt, steht konträr zu dem abwesend in die Kamera starrenden Kind.

Das Bild wirkt wie eine Anklage auf den Betrachter, die man so schnell nicht mehr vergisst. Es scheint uns daran zu erinnern, dass Krieg in den Köpfen der Menschen beginnt und der ihn auslösende Hass von Generation zu Generation weitergegeben wird. Irgendwann wird dieses auf den ersten Blick harmlos wirkende Kind vielleicht echte Granaten auf seine Gegner werfen und dafür als Patriot, der seine Pflicht tut, anerkannt werden.

Bildquelle: Wikipedia

Text: Magali Derouet

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter 100 Meisterwerke, schon beschrieben

100 Meisterwerke: 33. „Der Kuss am Times Square“ von Alfred Eisenstaedt

Kissing the war goodbye

Das Bild ist eine schwarz-weiß Fotografie im Hochformat. Umgangssprachlich wird es „Der Kuss am Times Square“ genannt, Alfred Eisenstaedt gab ihm ursprünglich allerdings den Titel „V-J Day in Times Square“, wobei „V.J. für Victory over Japan“ steht. Es entstand am 14. August 1945, am Tag der bedingungslosen Kapitulation Japans im zweiten Weltkrieg und wurde am 21. August 1945 als Titelbild des LIVE – Magazins veröffentlicht.

Das Foto zeigt einen Straßenausschnitt in dessen Vordergrund ein sich küssendes Paar zu sehen ist. Das Paar füllt das Bild zu drei Vierteln aus und befindet sich nicht ganz mittig sondern leicht nach links gerückt. Es besteht aus einem Mann in einem schwarzen, oder sehr dunklen, Matrosenanzug und einer Frau in weißem Kleid und Mantel. Auch ihre Schuhe und Strümpfe, die aus Seide oder Nylon sind und hinten eine Naht haben, sind weiß. Es handelt sich um eine Krankenschwesteruniform. Das der Mann einen Matrosenanzug trägt ist an einem kleinen Stück des klassischen, weiß- gestreiften Matrosenkragens, drei weiße Streifen auf dunklem Grund,  und dem Matrosenhut zu erkennen. Dieser gleicht eher einer Kappe. Er ist rund, aus festem weißen Stoff genäht und hat einen hochstehenden Rand von ungefähr 5 cm.

Der Mann steht dem Betrachtenden zugewandt und wird größtenteils von der Frau verdeckt, die ihm in einer Drehbewegung des Oberkörpers seitlich zugewandt steht. Die Beine der Frau stehen fasst parallel zu denen des Mannes. Ihr linkes Bein ist gerade durchgedrückt und ihr rechtes leicht angewinkelt, die Fußspitze aufgesetzt. Der linke Arm ist nach hinten und unten angewinkelt und ihre Hand kommt auf ihrem Oberschenkel zum Liegen. Ihre Finger sind leicht gekrümmt, als wollten sie ihren Mantel vom nach oben rutschen abhalten. Der Daumen ist gestreckt. Ihren rechten Arm hält die Frau stark nach oben angewinkelt vor ihrem Oberkörper, die Hand liegt auf dem Brustkorb des Mannes.

Der Mann ist größer als die Frau und hält sie mit seinem rechten Arm an der Hüfte, seine Hand ist in greifender Haltung, sie an sich heran ziehend.  Seinen linken Arm hat er um den Kopf der Frau geschlungen, ihn nach hinten biegend, wodurch sie sich nach hinten ins Hohlkreuz neigt. Ihr Kopf liegt in der Beuge seines stark angewinkelten Armes. Seine Hand hält nicht den Kopf, sie ist nach hinten angewinkelt in einer lockeren Faust gehalten. Der Hinterkopf der Frau verläuft fast parallel zur Straße, ihr Gesicht parallel zum Himmel. Der Mann steht gebeugt über der Frau, sein Gesicht fast quer zu dem ihren und sie küssend.

Die sich küssenden Münder sind nicht sichtbar, Nase und Arm des Mannes verdecken das Gesicht der Frau fast komplett. Von seinem Gesicht ist nur die rechte Hälfte sichtbar und wenig erkennbar. Er hat eine große Nase, einen Haaransatz mit leichten Geheimratsecken und keinen Bart. Der Matrosenhut sitzt weit nach hinten geschoben auf seinem dunkelbraun bis schwarzen, glatten Haar. Sein rechtes Ohr ist zu sehen. Die Frau hat dunkelblondes Haar und eine geflochtene Frisur, von der allerdings durch den Arm und die Hand des Mannes nicht viel zu sehen ist. Am Hinterkopf trägt sie eine Art weißen Kamm ins Haar gesteckt.

Der Hintergrund des Bildes wird nach hinten immer unschärfer. Es sind viele Menschen auf der Straße: links hinter dem Paar sind zwei weitere Matrosen, rechts davon eine Gruppe von drei Frauen zu sehen. Die Personen, die in Richtung Kamera sehen, lächeln oder lachen. Auf der geteerten Straße liegen weiße Papierschnipsel, manche nur so groß wie Konfetti, andere größer, wie zerrissenes Papier. Rechts und links säumen mehrgeschossige Häuser mit Geschäften die Straße. An einem davon ist eine große, ausladende Markise wie bei einem Hotel oder einem Theater befestigt.

Der Ausschnitt ist so gewählt, dass man nicht erkennen kann, wie hoch die Häuser sind. Sie sind im dritten oder vierten Stock abgeschnitten. Auf der rechten Seite steht ein eingeschossiges Haus mit dem Schriftzug „BOND“ in Großschrift und Blockbuchstaben.  Ganz hinten ist unscharf ein schmales, einzeln stehendes Haus abgebildet. Dieses Haus ist vermutlich höher als fünf Stockwerke, man kann auch keine Stockwerke mehr erkennen, die dahinter liegenden Häuser sind aber deutlich niedriger. An diesem Haus gabelt sich die Straße auf der sich die beschriebene Szene abspielt nach links und rechts.

Das Foto ist laut dem Fotografen Alfred Eisenstaed ein Schnappschuss der die spontane Freude über den Sieg über Japan ausdrückt. Es hat ihn berühmt gemacht und gilt in den USA als ein Symbol für den Frieden. Am 14. August lassen sich jedes Jahr Paare in genau dieser Pose fotografieren.

Bildquelle: flavim.com

Text: Astrid Pruß

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter 100 Meisterwerke, schon beschrieben

100 Meisterwerke: 15. „Rush Hour“ von Joel Sternfeld

Foto aus der Rush Hour serie

Der amerikanische Fotograf Joel Sternfeld ist für seine künstlerischen Farbfotografien bekannt und prägte den Begriff „New Color Photography“.  Die Serie „Rush Hour“ gehört zu seinen Frühwerken. Hier fotografierte er zwischen 1973 und 1976 verschiedene Szenen aus dem Amerikanischen Alltag. „Rush Hour“ besteht aus 32 mit Blitzlicht aufgenommenen Bildern, die Amerika positiv darstellen. Die Serie soll die vorangegangene, dunkle Zeit der siebziger Jahre, die durch den Vietnamkrieg, den Rücktritt Nixons und die wirtschaftliche Depression geprägt waren, erhellen. Im Folgenden wird eine Kontrastreiche Fotografie aus der Serie beschrieben.

Im Mittelpunkt des Bildes ist eine jung wirkende Frau zu sehen. Sie steht mit dem Rücken zum Fotografen und befindet sich leicht links in der Bildmitte. Sie wartet vermutlich an einer Ampel, ihr Körper ist bis zu den Hüften auf dem Bild zu sehen, über ihrem Kopf ist noch ein kleines Stück Himmel sichtbar. Sie schaut leicht nach rechts, auf den Straßenverkehr, sodass ihr rechtes Profil fast komplett zu erkennen ist. Der Mund ist allerdings nur zu erahnen.

Die schlanke Frau trägt ein leuchtend hellgrünes Kleid. Das Kleid hat einen Kragen und die Ärmel bedecken gerade die Schultern. Um die Taille hat sie einen Gürtel oder ein Band in der gleichen Farbe des Kleides, doppelt gewickelt. Das Kleid ist wahrscheinlich aus leichter Baumwolle. Wie weit es reicht ist nicht zu sehen, da der Bildausschnitt nur bis zur Hüfte reicht.

Ihre Arme sind beide angewinkelt, vermutlich trägt sie etwas in Bauchhöhe vor dem Körper oder sie hält die leeren Hände nah beieinander. Ihre Haare sind dunkelblond und enden kurz über ihren Schultern. Die Spitzen wellen sich leicht und ihr weht eine leichte Brise entgegen. Am Rücken ihres Kleides befindet sich ein kaum sichtbarer, durchgehender Reißverschluss.

Rechts neben der Frau ist ein gelbes Taxi zu sehen, dass gerade die Straße entlang fährt an der sie wartet. Die Spitze des Taxis verschwindet hinter ihrem Körper und das Heck ist nicht mit auf dem Bild, es endet mittig der hinteren Tür. Auf dem Dach des Taxis befindet sich ein blaues Schild mit einer weißen, zweizeiligen Aufschrift. Das obere Wort beginnt mit „S“ ist aber nicht weiter lesbar, weil das ganze Taxi durch die Bewegung der Fahrt unscharf ist. In der zweiten Zeile steht Gilbey’s Gin und rechts daneben ist eine eckige Ginflasche mit rotem Etikett abgebildet. Der Fahrer des Taxis ist ebenfalls unscharf. Er trägt etwas weißes und hat den Arm angewinkelt ins geöffnete Fenster gelegt.

Zwischen der Frau und dem Taxi ist ein runder Gullideckel mit einem Metallrand auf der Straße zu sehen. Hinter dem Taxi sind die Fassade und die Ecke eines modernen Hauses bis zum zweiten Stockwerk erkennbar. Das Haus besteht aus grauen Backsteinen und bodentiefen Fenstern, von denen einige weiße Rollos haben.

Die Frau steht an einer Straßenecke, denn zu ihrer linken schaut man in eine Straßenschlucht. Man sieht auch die Fassade des modernen Hauses auf der anderen Seite der Ecke und die Fassade des gegenüberliegenden Hauses und der Häuser dahinter, viel tiefer in der Straßenschlucht. Diese Häuser sind ebenso für diese Zeit modern und aus Beton gebaut. Noch weiter hinten sieht man, angrenzend an die beschriebenen Häuser, die Silhouette eines Hochhauses, das oben aus dem Bild hinausragt und nicht mehr ganz zu sehen ist. Es ist so weit weg, das es aussieht als wäre es von Nebel oder Dunst umgeben.

Hinter dem Taxi muss eine weitere Straßenspur sein, vermutlich ist es eine Einbahnstraße da es keinen Gegenverkehr gibt. Von dieser weiteren Spur biegen gerade zwei Autos in die Straßenschlucht ab; ein weiteres Taxi und dahinter sieht man nur die Spitze eines weißen Autos. Der Rest dieses Autos verschwindet hinter der Frau.

Dort wo die beiden Autos abbiegen überquert ein vermutlich älterer Mann gerade die Straße. Er trägt ein helles Hemd und eine beige, lange Hose. Es ist nur ein kleines Stück grauer Himmel über dem Kopf der Frau zu sehen. Das Stück Himmel ist rechts und links eingerahmt von den Häusern und unten vom Kopf der Frau. In der Straßenschlucht sieht man in großer Entfernung noch mehr Menschen, wie viele und genauere Details sind nicht zu erkennen. Auf den Straßen, die die junge Frau und der ältere Mann überqueren sind weiße Linien zur Begrenzung aufgemalt, diese sind sehr abgenutzt und kaum noch zu erkennen. Das grüne Kleid der Frau und das gelbe Taxi bilden einen starken Kontrast zum Grau der Straßen und Häuser.

Text: Jana Marie Schmidkunz-Gerecke

Bildquelle: filthyweb.wordpress.com

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter 100 Meisterwerke, schon beschrieben

New York – der Blick in die Tiefe

Liebe Bildbeschreiber,

ich war mit meiner Tochter in New York! Sie hat sehr viel fotografiert. Darf ich euch einige Bilder schicken? Es war eine tolle Reise!

Susanne

Blick von einem Wolkenkratzer in Manhattan auf die umliegenden Dächer

Und hier nun die Beschreibung von Angelina:

Das Foto ist in Farbe abgelichtet. Zusammengefasst kann ich über das Bild sagen, dass es aus der Perspektive von extrem hoch oben, vermutlich einem Hochhaus, eine Vielzahl von Hochhäusern, Straßen und Autos zeigt. Des Titels nach schlussfolgernd handelt es sich hierbei um einen Foto-Ausschnitt aus der Stadt New York.

Die Aufnahme wurde tagsüber gemacht, ich stelle mir beim Betrachten des Bildes vor, ich würde ganz nah an einer riesigen Fensterscheibe stehen oder auf einer Aussichtsplattform, von welcher ich hinunter und nach vorne schaue. Dabei kann ich erkennen, wie die Sonne ihr helles Licht auf die vielen Hochhäuser wirft und gleichzeitig auch Schatten bildet. Insgesamt überwiegt die Sonne. Der Schatten wird gebildet durch ein enorm großes Hochhaus, welches der Sonne im Weg zu stehen scheint. Der Schatten dieses Hochhaus zeichnet sich auf den Dächern der anderen Gebäude ab, und zwar im linken unteren Viertel des Bildes. Durch die Perspektive und den Ausschnitt des Fotos wirkt der Schatten wie ein dunkles gleichschenkeliges Dreieck, welches sich über die linke Ecke erstreckt.

Durch eine sehr große und breite Straße auf dem Bild lässt sich dieses optisch in Drittel aufteilen. Stell dir vor, du ziehst eine vertikale Linie und teilst damit die linke Seite des Bildes in zwei Drittel auf und die rechte Seite in ein Drittel. Auf der Linie befindet sich die Straße. Die Straße hat keineerlei Kurven und es lassen sich überwiegend orange-gelbe Taxis auf der Straße erkennen. New York ist bekannt dafür, dass die Taxis eine extrem auffällige Farbe haben.
Die Farbe der Taxis ähnelt meiner Meinung nach sehr der Farbe von Orangen-Früchten, nur, dass man noch ein paar Teile gelb hinzugefügt hat – einGelb wie von Sonnenblumenblüten.
Vereinzelt kann man auf der Straße auch weiße Autos erkennen, andere Autos fallen nur wenig oder gar nicht auf.
Ebenso sehe ich auf der Straße im unteren Bildbereich drei Zebrastreifen.
Als Anhaltspunkt für die Perspektive der Aufnahme hilft es dir vielleicht wenn ich dir die Größe der Autos auf der Straße beschreibe: Stell dir vor, du brichts von einem angespitzten Bleistift vorne die Mine ab – diese würde in etwa der Größe eines Autos entsprechen.

Gehen wir in der Beschreibung auf die linken zwei Drittel über: Dort sind verschiedene Hochhäuser zu erkennen. Sie alle haben Fassaden aus hellen und sehr sandigen oder erdigen Farb-Tönen. Der Blick ist überwiegend auf die Dächer der Häuser gerichtet. Darauf sind meistens Lüftungsverntilator-Systeme zu erkennen und runde Kreise. Ich vermute, dass es sich auch hier bei den Kreisen umd eine Art Lüftung oder „Schornstein“ handelt.
Würde ich in das Bild horizontale Linien zwischen den Häuserreihen ziehen, ergeben sich vier voll erkennbare Hochhäuser-Reihen. Die fünfte horizontale Hochhausreihe ist schon nicht mehr ganz im oberen Fotobereich zu erkennen.

Ein Hochhaus fällt ganz besonders auf. Es befindet sich in der dritten Häuserreihe von unten. Dabei grenzt es genau an meiner beschriebenen vertikal verlaufenden Straße. Es ist so extrem hoch, dass man auf dem Bild nicht mehr das Dach oder die Spitze erkennen kann. Die vielen Glasfenster in diesem Wolkenkratzer reflektieren das Sonnenlicht sehr stark, so dass das untere Drittel des zu sehenenden Wolkenkratzers ganz besonders hell erscheint.

Auch im rechten Drittel, rechts neben der vertikal verlaufenden großen Straße sind Hochhäuser zu sehen. Auf der Höhe des vorhin beschriebenen Wolkenkratzers ist das Dach des Hauses auffällig, denn ein Teil davon ist kaminrot. Der rote Teil sieht aus wie ein großes L, welches nicht mehr in der aufrechten Position ist, sondern nach rechts übergekippt.
Ein weiterer auffälliger Farbklecks ist noch in der zweiten Häuserreihe von unten zu sehen. Auf der Horizontalen, ganz links, das erste Haus, welches in der zweiten Reihe vollständig zu sehen ist: Da ist ein Teil des Daches im strahlenden Kirsch-Rot gehalten. Die Form dieses Teiles des Daches sieht für mich aus, als ob man ein großes H von oben und unten extrem zusammengedrückt hätte, so dass das H eher in die Breite als in die Höhe ginge.

Dadurch dass die Häuser alle überwiegend in Naturfarben bebaut und gestrichen sind, wirkt das ganze Bild sehr homogen. Vielleicht auch deshalb, weil sich viele imaginäre parallele und rechtwinkelige Linien bilden lassen. Fast schon hat es den Anschein einer Symmetrie.

Vielleicht hat ja noch die ein oder andere Person eine Ergänzung zu dem Bild oder noch ein paar Fragen, so dass man meine Bildbeschreibung vervollständigen kann.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter schon beschrieben

New York

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Liebe Bildbeschreiber,

ich war mit meiner Tochter in New York! Sie hat sehr viel fotografiert. Darf ich euch einige Bilder schicken? Es war eine tolle Reise!

Susanne

Straßenszene in New York mit Menschen in Comic-Figuren-Kostümen

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildbeschreibung von Cord:

Ich versuche bei der Beschreibung mal, zwischen dem zu trennen, was ich auf den ersten Blick sehe, was ich sehen würde, wenn ich das Bild jetzt nicht zu beschreiben hätte, und dem was ich sehe, wenn ich es mir ganz genau ansehe, um es so gründlich wie möglich zu beschreiben.

Also auf den ersten Blick: Eine hübsche junge Frau mit einem Kind auf dem Arm geht auf Mickey Maus zu, die ein Stück größer ist als sie. Daneben steht eine ungefähr gleich große knallrote Stoff-Figur aus der Sesamstraße. Aber die Frau mit dem Kind und die Mickey Maus sind eindeutig die Hauptfiguren des Bildes.

Und jetzt systematisch: Der Schnappschuß einer Straßenszene vor einem Kaufhaus. Im Vordergund, von links nach rechts, ein schwarzer Passant mit kurzen Haaren, graublauem Hemd und grauer Anzughose, den wir von hinten sehen. Daneben die rote Stoff-Figur, in der ein Mensch steckt. Auf ihrem großen, runden Kopf hat sie weiße kugelige Augen und eine ebenso kugelige gelbe Nase. Ihr Mund ist zu einer Art Lächeln geöffnet, als ob sie die Passanten anspräche. Ich weiß nicht genau, wen sie darstellen soll.

Rechts von der Figur steht eine gleichgroße Person in einem Minny-Maus-Kostüm, die ein weißes Kleid mit roten Punkten, rote Schuhe mit weißen Punkten und einen ebenso gemusterten Kopfschmuck trägt. Vor ihr geht dje junge Frau mit dem Kind. Sie ist sehr schlank, hat lange braune Haare und trägt nur ein ärmelloses kurzes blaues Sommerkleid mit weißen und rosa Blumen und leichte weiße Schuhe. Sie bewegt sich so schnell, daß ihr Gesicht leicht verwischt und nicht genau zu erkennen ist. Dadurch wird die Aufmerksamkeit noch mehr auf ihre schlanke Gestalt und ihre zarten unbekleideten Glieder gelenkt.

Das Mädchen, das sie auf dem Arm trägt, ist ebenfalls sehr schlank, hat braune Haare und ein weinrotes Kleidchen an. Es streckt dem Menschen im Mickey-Maus-Kostüm vorsichtig die Hand entgegen. Es wird gleich die Nase des sehr großen Mickey-Maus-Kopfes berühren. Dieser Kopf ist mehr als doppelt so groß wie ein Menschenkopf, er hat ein großes weißes, irgendwie lächelndes Gesicht und einen schwarzen Hinterkopf auf dem große schwarze Ohren sitzen. Zum Mickey-Maus-Kostüm gehören weiterhin ein schlabbriger blauer Frack mit weißen Sternen, ebenso gemusterte Schuhe und dazwischen eine rote Hose mit weißen Seitenstreifen. Mickey-Maus ist also in die Farben der US-amerikanischen Flagge gekleidet. Außerdem hat sie große weiße Handschuhe an und in der rechten Hand trägt sie eine Art roten Stoffsack, der mich an einen Klingelbeutel erinnert. Den Klingelbeutel finde ich beim Drüber-Nachdenken rätselhaft. Mickey Maus streckt der Frau und dem Mädchen die linke Hand entgegen.

Dadurch daß die vier Personen in der Mitte – das knallrote Stofftier, Minny Maus, die Frau und Mickey Maus – recht dicht beieinander stehen und ausschließlich in den Farben blau, rot und weiß gekleidet sind, Farben, die ansonsten im Bild nicht vorkommen, bilden sie eine Einheit. Da sie zugleich die Handelnden des Bildes sind, also sozusagen die Szene bilden, könnte man auch sagen, die Szene ist farblich vom Rest des Bildes abgehoben. Seitlich wird die Szene links durch den in Grautönen gekleideten Passanten, rechts durch den hellgrauen Betonsockel einer behelfsmäßigen Verkehrsampel eingerahmt.

Nach hinten wird die Szene durch den knapp schulterhohen, orange-farbenen durchbrochenen Plastikzaun einer Baustelle, der sich quer durch das gesamte Bild zieht, abgeschlossen, so daß er das Bild vertikal gliedert: Unten der graue Gehweg, dann der blaß orangene Zaun, darüber dann der Hintergrund des Bildes, der durch die massive graue Fassade eines Kaufhauses dominiert wird.

Das Bild hat also eine richtige Komposition. Die blau-rot-weiße Szene vor grau-orange-grauem Hintergrund und alles klar gegliedert. Die drei Kostüm-Figuren sind absichtlich in den grellen Farben gekleidet; daß das Kleid der Frau, die in diesem Moment mit dem Kind auf die Mickey Maus zutritt, farblich dazu paßt, ist die Dreingabe des Zufalls, den man als Fotografin braucht, um ein gelungenes Bild zu bekommen.

Zwischen dem orangenen Zaun und dem Kaufhaus sieht man über den Zaun hinweg die Köpfe und Schultern von zahlreichen, ich schätze mal 15 Passanten. Das Kaufhaus sieht aus, als sei es ungefähr hundert Jahre alt. Die blockartigen Elemente der verputzten Fassade erwecken den Eindruck, aus noch älteren Steinquadern zusammengesetzt zu sein. In der rechten Bildhälfte sieht man durch Glastüren in die gelb erleuchtete Eingangshalle des Kaufhauses. Rechts oben vom Kaufhauseingang ragen die zwei rot leuchtenden Hände der behelfsmäßigen Ampel ins Bild, die STOP! signalisieren. Gegenüber, also links oben, ebenfalls fast am Bildrand, fällt das quadratische blauweiße Firmenzeichen der Firma GAP an der Kaufhausfassade ins Auge. So daß die beiden Zeichen, das Schild und die Ampel, quasi den Hintergrund einrahmen.

Das Bild ist also sehr symmetrisch aufgebaut. Unten in der Mitte die blau-rot-weiße Szene mit der Frau und der Mickey-Maus-Figur als Hauptfiguren, eingerahmt durch den Passanten in grau und den grauen Betonsockel der Ampel. Dahinter der orangene Zaun und dahinter das graue Kaufhaus, farblich passend zum grau des Gehweges im Vordergrund, eingerahmt durch die beiden Zeichen von „GAP“ und den Stop!-Händen. Ich wiederhole mich, wirklich eine gelungene Komposition, sehr selten beim Schnappschuß einer Straßenszene.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter schon beschrieben

New York – Little Italy

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Liebe Bildbeschreiber,

ich war mit meiner Tochter in New York! Sie hat sehr viel fotografiert. Darf ich euch einige Bilder schicken? Es war eine tolle Reise!

Susanne

Straßenszene in Little Italy

Bildbeschreibung von Emma:

Das Bild zeigt eine städtische Straßenszene. Es gibt ziemlich viel zu sehen darauf. Ich hoffe, ich kann alles, was wichtig ist, erfassen. Vor allem: es  ist Sommer! Das Bild hat eine schöne heitere Atmosphäre.

Das Bild ist fast genau zweigeteilt.  Ich versuche, die Dinge in der Reihenfolge zu beschreiben, wie sie mir ins Auge gefallen sind. In der oberen Hälfte sieht man die Fassaden typischer, vielleicht 100 Jahre alter New Yorker Häuser aus hellem gelbem Ziegel, versehen mit ebenso typischen eisernen Feuerleitern und Balkonen mit eisernen Geländern. An einigen Fenstern sind Klimaanlagen angebracht.

In der unteren Bildhälfte sieht man zwei Geschäfte mit Markisen, die Schatten auf die Schaufenster werfen. Über dem linken Geschäft ist die Wandfläche bis zum ersten Stock mit den Wohnungen hinauf dunkelgrün gestrichen. Diese grüne Fläche beherrscht das Bild. Auf ihr ist der Name des Geschäftes in vergleichsweise kleinen weißen Buchstaben montiert: „MONK“ und darunter: „THRIFT SHOP“. Daneben befindet sich eine ebenfalls helle, für mich nicht identifizierbare Figurine.

Auf dem Bürgersteig vor dem Geschäft schreitet ein junger Mann – vielleicht ein Student – mit leichtem Schritt voran. Er hat kurze, blonde Haare und trägt ein helles T-Shirt, schwarze Shorts und Turnschuhe, sowie über der rechten Schulter eine schwarze Umhängetasche. Er passiert gerade rechts eine Telefonzelle, die zur Straße hin steht. Sie ist auf beiden sichtbaren Seiten mit Reklame beklebt. Links von ihm steht eine gelbe Klapptafel, auf der noch einmal „Monk – THRIFT SHOP“ steht. Das Schaufenster des Geschäftes liegt im Dunkel des Schattens der Markise. Dort wo die Markise nicht mehr hinreicht, erkennt man aber einige Röcke auf Kleiderbügeln.

Das nächste Haus, auf das sich der Student zubewegt, beherbergt das Café „The Bean“, wie der Schriftzug auf der Markise verrät. Vor dem Café stehen drei Bänke mit dem Rücken zur Wand. Auf der mittleren sitzt eine blonde Frau in der Sonne, sie trägt eine Sonnenbrille, ein türkisfarbenes T-Shirt, einen hellen Rock und Sandalen. Sie hat ihre Knie zusammengekniffen, um darauf einen Karton zu balancieren, aus dem sie gerade etwas Essbares nimmt, eventuell eine Teigtasche.

Vor der Frau steht an der Bordsteinkante ein altmodischer gusseiserner Hydrant. Auf den Schaufensterscheiben des Cafés in ihrem Rücken steht „SIMPLY SOUPS“ und „SALAD BAR“, darüber ist ein weißer Wasservogel gemalt, der sich eben aus einem Gewässer erhebt.

Im Vordergrund, vor dem sonnigen Bürgersteig, sieht man noch ein wenig von der Fahrbahn mit zwei Autos im Schatten und davor den Oberkörper einer langhaarigen, blonden Frau im grellen Sonnenlicht, die auf das Café zugeht. Sie trägt ein weißes, schulterfreies Top.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter schon beschrieben