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„Shot in the Dark“: „Cathedral“ von Pete Eckert

Dieses Bild wurde im Rahmen einer Ausstellung zur Filmpremiere des Dokumentarfilms „Shot in the Dark“ in der Brotfabrik Berlin gezeigt. Der Text stammt aus dem großartigen Audio Guide zur Ausstellung.

Innenraum einer Cathedrale in schwarz-qeiß

Eine Schwarz-Weiß-Fotografie: Zwischen Altarraum und Kirchenbänken steht ein Pfarrer in weißem Umhang mit Blick auf die Gemeinde. Durch eine Mehrfachbelichtung ist er vielfach, aber nur schemenhaft zu sehen. Seine Gesten greifen ins Ungefähre. Durch sein Gewand schimmern die Menschen in der ersten Reihe hindurch. Jeder der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher blicken zum Pfarrer, manche neugierig, manche nachdenklich. Eine alte Frau schaut streng. Im Hintergrund unter einem Rundbogen ein buntes Fenster im Querschiff der Kirche.

Copyright: Pete Eckert Originalmaße 60 x 48 cm

 

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100 Meisterwerke: 21. „Rothko Chapel“ von Mark Rothko

Innenansicht der Rothko Kapelle

Bei der Rothko Chapel handelt es sich um eine konfessionsübergreifende Kapelle in Houston, Texas, die von den Kunstsammelnden John und Dominique de Menil gegründet wurde. Das Innere dient nicht nur als Kapelle, sondern ist auch ein bedeutendes Werk moderner Kunst. An den Wänden hängen insgesamt 14 abstrakte, großflächig schwarze Gemälde des Künstlers Mark Rothko. Die Oktogonform des Gebäudes und das Design der Kapelle wurden hauptsächlich von dem Künstler entworfen, der ab 1964 von den de Menils dazu beauftragt wurde. Rothko erlebte die Fertigstellung der Kapelle 1971 allerdings nicht mehr, da er im Februar 1970 Selbstmord beging. Rothko gilt als bedeutender Vertreter des abstrakten Expressionismus und der Farbfeldmalerei.

Das Innere der Kapelle ist äußerst kühl und sachlich gestaltet. Die Farbgestaltung bewegt sich zwischen Braun –und Grautönen bis Schwarz. Anders als in den meisten Kirchen, befinden sich keine verzierten Ornamente,  Heiligenbilder oder ähnliches in der Kapelle. Abgesehen von vier Sitzbänken ohne Rückenlehne gibt es keine weiteren Einrichtungsgegenstände wie Taufbecken oder Altar.

Auf dem dunkelgrau, wahrscheinlich gefliesten Steinboden stehen in einem weitläufigen Viereck angeordnet die erwähnten vier kargen Bänke aus dunkelbraun lackiertem Holz. Da sie eine Leiste haben, die parallel zur Sitzfläche verläuft, wirken die Bänke wie schmale, rechteckige Holzrahmen.

An den weißen, über 4 Meter hohen Wänden des achteckigen Raums hängen riesige schwarz bis schwarzlila Bilder Rothkos, die fast die gesamten Wandflächen bedecken. In dem dieser Beschreibung zugrunde liegenden Foto  sind drei von Rothkos Gemälden zu erkennen. Sie sind alle schwarz mit einem Lilastich.

Das größte dieser Gemälde ist vom Betrachtenden aus gesehen am weitesten entfernt, nämlich an der gegenüberliegenden, um etwa einen Meter nach hinten versetzten Wand. Es besteht aus drei gleich großen Teilen, wovon der mittlere mehr lila als schwarz ist. Es sind keine klar abgetrennten Muster erkennbar. Von Weitem sieht es aus wie breite Längsstreifen, die fließend ineinander übergehen. Links und rechts von diesem Triptychon an den angrenzenden Wänden hängen zwei identisch große Bilder, die im gleichen Farbton gehalten sind. Sie sind schmaler als das dreiteilige in der Mitte. Die Schatteneinwirkung der Bilder ändert sich leicht je nach Lichteinfall.

Über den Wänden führt die konisch zulaufende Rauhputzdecke, die sich farblich markant von dem Weiß der Wände abhebt, zu einem schwarz verkleideten Oberlicht, das die einzige Lichtquelle im Inneren der Kapelle zu sein scheint und ein bleiches Licht in den Raum wirft. Neben den beiden kleineren Gemälden sind am rechten und linken Bildrand die Eingänge ins Innere der Kapelle als zwei Einbuchtungen in den Wänden zu sehen.

Die Kapelle dient nicht nur als Gebetsraum für Anhänger aller Religionen, sie wird auch für Aufführungen und als Tagungsort für Menschenrechtsversammlungen genutzt. Sie war die erste Kirche ihrer Art wodurch sie internationale Berühmtheit erlangte.

Bildquelle: www.markrothko.org

Text: Stef

 

 

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Im St. Pöltener Dom

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN.

Hallo, liebe Bildbeschreiber!

Ende Juli habe ich an einer Kultur- und Wanderwoche in Niederösterreichs Landeshauptstadt St. Pölten (organisiert von den Blindenfreizeiten) teilgenommen. Die Besichtigung des Doms und seiner Orgel war ein besonderes Highlight und dabei sind die folgenden beiden Fotos entstanden; und ich bitte Euch, sie mir und allen Lesern Eurer Seite zu beschreiben.

Ich schicke jedes Foto in einer eigenen mail und den „Blick aus meinem Wohn und Arbeitszimmer“ reiche ich nach.

Bilder für blinde Menschen zu beschreiben ist eine sehr schöne Idee und sie hilft auch, Erinnerungen lebendig zu halten sowie die inneren Bilder zu bereichern.

Vielen Dank und herzliche Grüße von, Beate

Drei Menschen vor dem Barockaltar des Doms, eine Frau sitz auf einem prächtigen Stuhl.

Bildbeschreibung von Karsten:

Drei Menschen vor einem überbordend prunkvollen Barockaltar. Erst der Altar: Er selbst scheint aus rotbraunem Stuckmarmor gemacht zu sein, aber man sieht nicht viel von ihm,  über seiner Tischfläche hängt eine weiße Spitzendecke. Darauf ist er völlig zugestellt mit einem grau-metallischen Altaraufsatz, der mit einem mir unbekannten goldenen Wappen geschmückt ist, das zwei gekreuzte Zweige mit Blättern zeigt, zwischen denen sich ein rotes Kreuz befindet. Links und rechts neben dem Altaraufsatz jeweils noch zwei große, Silber gefaßte Wappen und je zwei sehr schwer wirkende, üppig verzierte silberne Kerzenleuchter mit elfenbeinfarbenen Kerzen.

Links neben dem Altar sieht man einen Teil einer Wand mit rötlich brauner Kassettentäfelung, darauf wiederum einige goldfarbene wappenartige Verzierungen, in deren Mitte sich ein Wappen befindet, auf dessen blauem Grund in goldener Schrift „Uni trinoque Domino“ steht – dem Dreieinigen Gott. (Das ist eine Zeile aus einer Hymne Thomas von Aquins, gelobt sei Wikipedia.)

Davor die drei Menschen, mit dem Rücken zum Altar. Alle drei haben lächelnde, fröhliche Gesichter. Links sitzt eine blonde Frau auf einem rot-samtenen Stuhl mit hoher Lehne, wie ein Bischofsstuhl. Die Frau trägt eine Sonnenbrille und hält einen Langstock in der Hand. Hinter ihr, mit einer Hand auf der Lehne steht ein Mann, der offenbar gerade redet. In  seiner anderen Hand sieht man einen Griff, der ebenfalls zu einem Langstock gehören könnte. Rechts neben den beiden macht eine weißhaarige Frau gerade einen Schritt auf sie zu. Sie hat eine Digitalkamera in der Hand.

Die Szene, wenn man das Bild so begreift, wirkt durch das bewegte Gesicht des Mannes und die Schrittbewegung der Frau rechts sehr lebendig.

Puh das war jetzt ein bißchen etwas von einer Herausforderung. Beate, kannst du etwas mit dieser Beschreibung anfangen? Oder hat auch jemand anderes Ergänzungen?

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Die Orgel im St. Pöltener Dom

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN.

Hallo! Hier kommt wie versprochen das zweite Bild.

Beate

Eine Frau spielt Orgel. Fünf Menschen hören aufmerksam zu.

Bildbeschreibung von Karsten:

 

Die Frau, die auf dem ersten Bild aus St. Pölten auf dem Bischofsstuhl saß, spielt hier – im Bildvordergrund – Orgel. (Sie trägt, nebenbei, eine blaue Wetterjacke.) Links im Bild die Orgelmanuale, über die sich ihre Hände bewegen, rechts, in ihrem Rücken, die teils mit einer nach Mahagoni aussehenden Kassettentäfelung verkleideten Orgelpfeifen. Die Frau hat einen konzentrierten, aber nicht angestrengten Gesichtsausdruck.

 

Im Bildmittelgrund stehen fünf Personen, die ihr offenbar aufmerksam zuhören, zwei Frauen und drei Männer. Interessant scheint mir, daß sie alle lange Hälse machen, um dicht gedrängt der Orgelspielerin auf die Hände sehen zu können.

 

Im Hintergrund eine halb geöffnete, verglaste zweiflügelige Tür, vielleicht führt sie zum Abgang von der Orgelempore.

 

Denn dort oben befinden wir uns doch, oder Beate?

 

 

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