Hohenschönhausen 3

„In andere Welten“. Lightpainting von Silja Korn, 2025

Ein weiteres Bild vom inzwischen dritten Besuch von Silja Korn und Karsten Hein in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasigefängnis, im Februar 2025.

Ein farbiges Foto im Querformat mit verschiedenen einzelnen Elementen, bei dem nicht ganz klar ist, was es abbildet. Rechts ist alles ganz schwarz, wie das Weltall, aus dem unter anderem zwei gelbliche halb beleuchtete Kugeln hervortreten, wie Planeten. 

Von links kommt ganz schwach warmes gelbes Licht, in dem man sehr detailliert eine rauhe Oberfläche mit flachen Kratern erkennt, die an die Mondoberfläche erinnern. An einigen Stellen glänzt die Fläche violett bzw blau matt metallisch. Nach rechts geht die Fläche dann ins Schwarz über. 

In der Mitte des Bildes zwei gelbliche dünne Linien, die auf den ersten Blick zu einer Spirale zu gehören scheinen, tatsächlich aber konzentrisch verlaufen. Oben über der äußeren Linie die beiden Kugeln, wie Planeten auf einer Umlaufbahn.

Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass die Linien die angeleuchteten Ränder eines runden, flachen, mit dicker Farbe überstrichenen Metallrings sind. Aus diesem Material besteht demnach die gesamte Fläche. Die Mondkrater sind Stellen, an denen die Farbe abgeplatzt ist.   Der Ring bildet den Rand einer trichterförmigen Vertiefung. Auf deren Grund, also im Zentrum der konzentrischen Linien, etwas leicht vorgewölbt schimmert, vorgewölbt wie eine Blase. Das ganze Ensemble erinnert mich an plastische astronomische Darstellungen wie die Himmelsscheibe von Nebra. 

Es ist jedoch, wie gesagt, nur schwer zu erkennen, das Detail einer Gefängniszellentür. In der Mitte des Trichters schimmert das Glas des von außen verschlossenen Gucklochs. Und wenn man zu den Planeten kommt, sind es die Köpfe von Nieten, mit denen eine Metallplatte befestigt ist, um die Stelle um das Guckloch zu panzern. 

beschrieben von Karsten Hein

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