Meine Bilder sind ein Spiel mit Zitaten der verschiedensten Provenienz. Selbstportraits I und Selbstportrait II spielen mit dem Verschwinden, spielen mit dem Auftauchen, spielen mit dem Begriff des Erscheinens.

Selbstporträt I
Das „Selbstporträt I“ von Gerald Pirner ist ein Farbfoto im Hochformat. Das Bild wurde mit Langzeitbelichtung aufgenommen.
Der Hintergrund des Bildes, der am unteren Rand ungefähr ein Fünftel, am oberen ein Zehntel, links ein Fünftel und rechts ein Drittel zu sehen ist, ist komplett schwarz. In der Mitte ist ein Mann mit hellem, ungefähr kinnlangen, gelocktem Haar und einem dunklen Kapuzenpullover abgebildet. Am Kragen des Pullovers hängen zwei Kapuzenbänder herunter, die durch Bewegung während der Langzeitaufnahme, doppelt abgebildet sind.
Der Oberkörper ist etwa bis zum Bauchnabel zu sehen, das Gesicht ist vollständig abgebildet. Der vom Betrachter aus gesehen linke Arm, liegt am Körper des Mannes an, die Hand ist nicht mehr zu erkennen. Der rechte Arm befindet sich ab dem Schlüsselbeinansatz im Dunkeln und ist somit nicht zu sehen.
Das Porträt wird durch eine unbekannte Lichtquelle von unten bestrahlt. Besonders auffällig ist der Kopf, da er das am hellsten beleuchtete Objekt auf dem Bild ist. Das Gesicht ist nicht genau zu erkennen, da das Foto etwas unscharf und leicht verwackelt ist. Die abgebildete Person hat den Kopf leicht nach oben geneigt, der Mund ist etwas geöffnet und die Augen sind nach links oben gerichtet, sodass fast nur noch das Weiße des Auges sichtbar ist. Die rechte Gesichtshälfte befindet sich ab dem Ende der Wange im Dunkeln, sodass das Ohr und die Haare auf der rechten Seite des Kopfes nicht zu erkennen sind.
Auf dem unteren Teil des Pullovers befinden sich einige dünne Lichtstreifen, die das Bild dynamisch wirken lassen. Das ganze Bild wirkt eher Dunkel.
Text: Matti Jaiteh

Selbstporträt II