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Arnold Böcklin: Die Toteninsel

von 1883, Berlin – Alte Nationalgalerie

Das Gemälde ist ein farbiges Ölbild im breiten Querformat. In feinen klaren Umrissen sehen wir fast realistisch ein Naturbild. Am oberen Bildrand zieht sich ein wild bewegter Wolkenhimmel mit hellen verwischten Wolken quer über das ganze Bild. Im Zentrum darunter drei Viertel des Bildes einnehmend eine Felseninsel mit glatter Wasseroberfläche ringsum. Es sind regelrecht senkrechte Felswände, die massiv ein Halbrund bilden. Der obere Rand ist wenig gezackt, ein wenig grüner Bewuche wächst von der Rückseite herunter. Rechts davon ein einzelner Felsen, rund und schlank, der sich nur zwei Drittel so hoch an das Felsmassiv anzulehnen scheint. Die Felsen haben eine helle Sandfarbe mit blauen und rosa Schattierungen. In den Ritzen sind rötliche Auswaschungen zu sehen, in der Nähe der Wasseroberfläche wachsen grüne Algen. In der Mitte des Halbkreises steht eine Gruppe hochgewachsener schlanker Zypressen eng beieinander. So dicht, dass kein Licht dazwischen dringt.

Die Felsen sind nicht naturbelassen, sondern von Menschen gestaltet. Links und rechts in den senkrechten Wänden gibt es zwei Reihen mit acht sichtbaren rechteckigen Öffnungen wie Türen mit einem Türsturz darüber. Ein Zugang oder eine Treppe ist zwar nicht sichtbar, allerdings ist der Felsen in Höhe der oberen Reihe mit Mauerwerk eingefasst. Ebenso gemauert ist in der Mitte unter den Zypressen eine querlaufende niedrige helle Mauer und mittig eine Treppenöffnung, die direkt zur Wasserkante führt. Links und rechts von diesem Hafenrund gibt es halbhohe Felsen, die die Öffnung etwas verengen. Etwas links von der Mitte dieser Einfahrt befindet sich ein schwarzes Ruderboot mit einem umlaufenden dunkelblauen Streifen. In dem Boot zwei stehende menschliche Figuren, die wir von hinten sehen: hinten im Boot eine Person, die so zierliche Ruder bedient, dass diese fast nicht sichtbar sind. Nur das helle Funkeln des Lichts auf dem aufgewühlten Wasser ist zu sehen. Vorn im Boot eine Person, ganz in weißen Stoff gehüllt, auch der leicht gesenkte Kopf. Wie bei einer Staue laufen die Umrisse von den Schultern schmal nach unten zusammen. Vorn im Boot quer und eckig liegt eine Kiste, die komplett mit einem weissen Tuch bedeckt ist. Auf dem Tuch liegen sorgsam in Halbkreisen drapierte Blumenkränze. Das Boot steuert direkt auf die Treppe der Insel zu. In der glatten Wasseroberfläche unter dem Boot spiegeln sich die weisse Figur und die weisse Kiste. Nach unten zum Bildrand spiegelt sich die ganze Felseninsel. Das Wasser und der Himmel verschmelzen links und rechts von der Insel in blauem Nebel, eine Horizontlinie ist nur hellblau angedeutet.

beschrieben von Katrin Heidorn

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Hörspielworkshop: Kunst Erzählen

Herzliche Einladung an alle Interessierten:

Kunstwerke erzählen Geschichten, die uns berühren können.

Wir werden Gemälde mit Mitteln des Hörspiels erleben und erlebbar machen, indem wir unsere Geschichten dazu erzählen.

Der Workshop findet statt an zwei Terminen:

Am Dienstag, 26.3.2024 19-22 Uhr online auf Zoom

und Samstag 20.4.2024 11-19 Uhr in der Werkstatt für interkulturelle Medienarbeit WIM e.V. , Crellestraße 19/20, 10827 Berlin-Schöneberg, 2. HH, 4. OG (Aufzug vorhanden)

Wir wählen im Vorfeld des Workshops gemeinsam mit den Blinden Fotografen und Blinden Reportern drei Gemälde aus Berliner Museen aus und informieren uns über deren Aussehen, Malweise und Hintergründe.

Beim Online-Treffen am 26.3. entwickeln wir daraus gemeinsam Hörspiele, die das auf den Bildern dargestellte erzählen und dabei Informationen über Aussehen und Hintergründe des Werks enthalten.

Beim Treffen im WIM-Studio am 20.4. finalisieren wir die Hörspiele und nehmen alles auf.

Im Nachgang zum Workshop werden die Hörspiele fertig produziert und anschließend veröffentlicht.

Ein experimentelles Beispiel mit synthetischen Stimmen nach dem Gemälde „Das Weinglas“ von Jan Vermeer (https://smb.museum-digital.de/object/61685) ist hier zu hören: www.dbsv.org/files/blindheit-sehbehinderung/WeinglasVermeer.mp3

Ein kostenfreies Angebot der WIM e.V. und des DBSV mit Förderung der Aktion Mensch;

Leitung Gerald Pirner und Reiner Delgado

Anmeldung baldmöglichst bei Reiner Delgado, r.delgado@dbsv.org

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