STATUS: SCHON BESCHRIEBEN Bildbeschreibung von Fränz
Wir stehen auf dem Vorplatz der Villa Oppenheim in Charlottenburg. Hinter uns erstreckt sich der zur Villa gehörende Park mit seinen saftig-grünen Wiesen und hohen Bäumen. Der Vorplatz besteht aus kleinen Pflastersteinen, durch die der eine oder andere Grashalm lugt. Man kann sie mit der Spitze des Tastlangstocks gut spüren, aber auch leicht dazwischen hängen bleiben. Der Eingang zur Villa liegt einen Meter höher als dieser Vorplatz. Vor der etwa einen Meter hohen, roten Mauer, die bis zur Eingangsebene reicht, steht eine weiße Sitzbank. Die weiße Farbe hebt sich schön von den roten Backsteinen der Mauer ab. Dieser Kontrast zieht sich durch das gesamte Bild. Hinter der Bank erkennt man ein quadratisches, grünes Schild, auf dem in der Mitte weiße Strichmännchen abgebildet sind. Aus den oberen Ecken des Schildes zeigen zwei Pfeile Richtung Mitte. Auf der Mauerkrone ist ein eisernes Geländer befestigt. Dessen Stäbe haben jeweils ungefähr zehn Zentimeter Abstand. Hinter diesem Geländer erstreckt sich der Eingangsbereich. Hier fallen als erstes die vier großen, weißen Säulen ins Auge, die einen Balkon oberhalb des Eingangs tragen. Die beiden Mittleren Säulen sind rund, die äußeren quadratisch. Rechts und links von diesen Säulen erkennt man jeweils einen Teil eines Fensters mit weißem Rahmen und einen Teil der roten Fassade der Villa. Außerdem erahnt man die Treppen, die zum Eingangsbereich führen. Vor kurzem sind wir erst die Treppenstufen hinauf gegangen, um unsere Führerin zu begrüßen und nach der Taschenabgabe wieder hinunter, um im Angesicht der Fassade die ersten historischen Informationen über das Gebäude und Gelände zu erhalten. Zwischen den beiden mittleren Säulen befindet sich die Eingangstür, die vom Boden bis zur Decke reicht. Es ist eine doppelte Falttür mit weißem Rahmen und großen Fenstern. Durch die geöffnete linke Seite der Tür und die Fenster erkennt man im Inneren des Gebäudes eine große runde Schirmlampe. auf beiden Seiten neben der Tür sind große Fenster. Auch diese haben weiße Rahmen und sind unten in zwei lange hohe und oben in fast quadratische Fenster eingeteilt. Von der Decke dieses Foyers hängt links und rechts vor den beiden Fenstern jeweils eine runde weiße Lampe herunter. Auf dem Balkon darüber befinden sich als Verlängerung der Säulen weiße, quadratische Blöcke. Zwischen diesen erstreckt sich ein eisernes, verschnörkeltes Geländer, das an Jugendstil erinnert. Dahinter sowie rechts und links daneben erkennt man noch einen kleinen Teil der für Berlin typischen roten Backsteinfassade. Auf der Höhe des Balkons ist außerdem noch ein kleiner Teil von drei Fenstern zu sehen. Auch diese haben einen weißen Rahmen. Rechts und links vom Balkon ist ebenfalls je ein Fenster zu sehen. Dieses liegt jedoch ein wenig tiefer, so dass man auch den oberen Teil des Fensters erkennen kann. Der obere Teil der beiden Fenster ist abgerundet. Beim Betrachten des Bildes fällt sofort der Kontrast zwischen den weißen Säulen, den weißen Fenstern und der weißen Bank auf der einen und der roten Backsteinfassade sowie der roten Mauer auf der anderen Seite ins Auge. Beide Farben heben sich deutlich von der grünen Umgebung des Parks ab. Auch die Säulen haben gegensätzliche formen: Außen quadratisch und innen rund. Andererseits gibt es sowohl auf der Eingangsebene als auch auf dem Balkon darüber ein ähnliches geländer, die fensterformen sind auf beiden Ebenen ähnlich und es befinden sich auf beiden Stockwerken Teile der quadratischen Säulen. Auch sind die unterschiedlich geformten Säulen symmetrisch angeordnet. Diese wiederholung einzelner architektonischer Details oder spiegelbildliche Anordnung vermitteln durchaus den Eindruck eines harmonischen Ganzen. Der Fotografin prägt sich dieser Eindruck auch aus der Umgebung ein: Einerseits ist da der akustische Kontrast zwischen der vielbefahrenen, lauten Straße an der U-Bahn-Station Sophie-Charlote-Platz und der überraschenden Ruhe auf dem weitläufigen Gelände einerseits und andererseits die Harmonie, die dieses altehrwürdige Haus zwischen Bäumen und Sträuchern dieses geschichtsträchtigen Ortes. Insgesamt haben wir hier also einen Kontrast, der den Eindruck von Eintöinigkeit vermeidet und ein harmonisches Ganzes, dass den zu starken Bruch der Widersprüche abmildert. Während der Führung erfahren wir etwas über die harmonischen Anfänge und späteren dramatischen Umbrüche der Geschichte des Hauses und der darin enthaltenen Sammlung. Bedenkt man diese Umstände, kommt man zu dem Schluss, dass die Architektur des Gebäudes seine bewegte Geschichte sehr treffend wiederspiegelt. BILD UND TEXT ENTSTANDEN IM RAHMEN UNSERES FOTOSEMINARS FÜR BLINDE.