Das im Folgenden beschriebene Bild ist an einem schönen Samstag bei einem Spaziergang durch den Treptower Park entstanden. Beim Schlendern und experimentieren mit der Kamera haben wir eine Skulptur entdeckt und versucht sie aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen. Auf dem so entstandenen Foto wurde die Skulptur von hinten aus der Froschperspektive fotografiert.
Den Hintergrund bildet das saftig grüne Blätterdach eines großen Baumes. Punktuell lassen die Blätter den hellen sonnenerstrahlten Himmel durchblitzen. Die rechte Bildhälfte wird von einem dünnen, braunen Ast durchzogen. Der Hintergrund ist im Gegensatz zum Vordergrund, der Skulptur, unscharf.
Die Skulptur ist nicht in ihrer Gänze dargestellt, sondern wird vom oberen und unteren Bildrand abgeschnitten, sodass man nur erahnen kann was sie darstellt.
Das obere linke Drittel wird von einem bauchigen Bronze-Element dominiert, von dem zwei dünne Stiele parallel zum unteren Bildrand verlaufen und abgeschnitten werden. Diese beiden Stiele werden von ebenfalls bronzefarbenen Pfoten umschlungen. Eine Pfote ist am oberen Ende des linken Stieles und berührt schon fast den bauchigen Teil, die andere ist etwas nach unten versetzt und hat bereits Grünspan angesetzt. Insgesamt ist die Oberflächenstruktur der Skulptur eher uneben und unregelmäßig und weist noch an mehreren Stellen grün bis rote Verfärbungen an. So auch auf der Mittellinie des bauchigen Teils im oberen Drittel. Hinter den Pfoten, zwischen den Stielen ist ebenfalls ein bauchiges Element zu sehen. Dies schein an den Seiten feucht zu sein, deutlich durch die glänzende Optik, welche auch am rechten Stiel unterhalb der Pfote zu sehen ist.
Das Foto zeigt einen Ausschnitt einer bronzefarbenen Tierplastik dar, die einen Wolf und einen Kranich darstellt. der Wolf sitzt vor dem stehenden Kranich und umklammert dessen Beine. Der Schnabel des Kranichs ragt weit in den Mund des Wolfes hinein und spritzt Wasser. Diese Skulptur bezieht sich auf eine Fabel, die wir angehängt haben.
Der Wolf und der Kranich:
Ein Wolf hatte ein Schaf erbeutet und verschlang es so gierig, dass ihm ein Knochen im Rachen stecken blieb.
In seiner Not setzte er demjenigen eine große Belohnung aus, der ihn von dieser Beschwerde befreien würde.
Der Kranich kam als Helfer herbei; glücklich gelang ihm die Kur, und er forderte nun die wohlverdiente Belohnung.
»Wie?« höhnte der Wolf, »du Unverschämter! Ist es dir nicht Belohnung genug, dass du deinen Kopf aus dem Rachen eines Wolfes wieder herausbrachtest? Gehe heim, und verdanke es meiner Milde, dass du noch lebest!«
Hilf gern in der Not, erwarte aber keinen Dank von einem Bösewichte, sondern sei zufrieden, wenn er dich nicht beschädigt.
Bild und Text entstanden im Fotoseminar für Blinde; Bildbeschreibung Anne und Verena, Fotografin Mary