Silja Korn und Katrin Dinges, Zwei unserer blinden Fotograf*Innen nehmen derzeit am Kunstprojekt „Platz Da!“ teil. Katrin schreibt über das Projekt: „Platz da!“ heißt fünf Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen machen Kunstvermittlung! Hintergrund ist, dass bei zeitgenössischer Kunstvermittlung meistens weiße, able-bodied Akademiker*Innen die Angebote durchführen und sowohl bei der Vermittlung als auch Darstellung zeitgenössischer Kunst behinderte Menschen meist nicht berücksichtigt werden“.
Katrin und Silja geben jeweils einen Workshop zu einem Kunstwerk, dass leider aufgrund seiner Fragilität nicht ertastet werden kann. Daher werden unsere Bildbeschreiber*Innen es hier beschreiben.
„Jus Soli – The Right of Soil“
Das von Katrin ausgewählte Werk heißt „Jus Soli – The Right of Soil“ und wurde von Anca Benera und Arnold Estefan aus Rumänien initiiert. Sie haben Fahnen aufgetrennt und aus den Fäden Kugeln hergestellt. Dabei sind sowohl die Fahnen ihres Herkunftslandes Rumänien (rot-gelb-blau) als auch die der Herkunftsländer der Eltern mit eingeflossen. In einem Fall stammen diese aus der Ukraine (blau-gelbe Fahne) und Italien (rot-weiß-grüne Fahne), im anderen aus Ungarn (rot-weiß-grüne Fahne, aber mit horizontalen streifen) und Spanien (rot-gelb-rote Fahne). So sind dann die Farbkombinationen für die Kugeln entstanden. Für eine Kugel haben sie einen Monat gebraucht; die Fäden sind einfach nur zusammen gewickelt, es wurde keine Kleber benutzt.

Das Kunstwerke von der Seite

das Kunstwerk in der Vorderansicht auf einem Sockel mit der Aufrschrift „Bitte nicht berühren / Please don’t touch“.

Das Kunstwerk von oben
The Right of Soil
Drei Farbfotografien im Querformat von einem ausgestellten Kunstwer, das aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen wurde. Auf einem quadratisch grauen Sockel befinden sich zwei mittelgroße Wollknäuel mit mehreren bunten Fäden, die den Umfang von einem Handball haben. Vor allem die Farben blau, rot und gelb sind gut zu erkennen. Das erste Foto zeigt eine seitliche Aufnahme des Sockels mit hintereinander liegenden Wollknäueln. Einige Fäden scheinen sich von den Kugeln gelöst zu haben und liegen auf dem Sockel. Die hintere Kugel liegt leicht nach links versetzt zur vorderen Kugel. Im Hintergrund ist eine weiße Wand mit einem langen schwarzen Brett und zwei Kabeln zu erkennen. Das zweite Foto zeigt die Vorderansicht des Sockels mit einem großen Papier auf der Frontseite, worauf „Bitte nicht berühren / Please don’t touch“ steht. Im Hintergrund befindet sich ein dunkler, durchsichtiger Vorhang, der den Raum vom Durchgang trennt. Am Vorhang spiegeln sich weitere Kunstwerke und eine Silhouette, die sich hinter der Kamera befinden. Links neben dem Vorhang ist eine schwarze Wand mit verschiedenen Zetteln, die an den Durchgang grenzt. Auf dem letzten Foto ist eine Aufsicht auf beide Kugeln zu sehen. Dabei sind die einzelnen Fäden deutlich zu erkennen, die von den Kugeln ausgehen und auf dem Sockel verteilt sind. Im Hintergrund sind der Boden und die Wände zu sehen.
Beschrieben von Isabelle Siegmund
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