Mary Hartwig, 12. 5. 1950 – 22. 4. 2019
Liebe Leser,
ich habe die traurige Pflicht, euch mitzuteilen, dass Mary Hartwig gestern, in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag, gestorben ist. Sie war vor zehn Tagen schwer gestürzt und hatte seitdem das Bewusstsein nicht wiedererlangt.
Mary war eine herzensgute Frau und eine bemerkenswerte Künstlerin. „Ach, ich bin doch keene Künstlerin.“ Naja doch. In den wenigen Jahren, die ihr in der Fotografie geblieben waren, entwickelte sie souverän ihre eigene Bildsprache. Und so wenig selbstbewusst sie noch darin war, ihre Bilder zu vertreten, so sicher war sie sich ihrer künstlerischen Mittel. Sie war eine meisterhafte Lichtmalerin. In ihren Bildern finden sich sorgsam ausgetüftelte, kaum beschreibbare und vielleicht unwiederholbare Lichteffekte, die ihre surrealen, oft aufwendig inszenierten Szenen noch rätselhafter machten. Viele ihrer Bilder sind zudem berührend und sehr schön. Sie hinterlässt uns ein schmales aber beeindruckendes Werk, das wir in den kommenden Monaten herausgeben werden.
Mary hat mit ihrem Ideenreichtum und ihrer Arbeitsdisziplin wesentlich dazu beigetragen, dass sich unser Fotostudio für Blinde Fotografen seit seiner Gründung im vergangenen Frühjahr so rasant entwickelt hat. Sie war ein besonders warmherziger und liebenswerter Mensch. Manche, denen es schlecht ging, hat sie in dieser Zeit unter ihre Fittiche genommen. Das war ganz rührend zu beobachten.
Wir sind dankbar, dass wir sie kennenlernen durften und sie Teil unseres Teams war.
Wir trauern mit Marys Mann Ralf und ihrer Familie.
Am nächsten Freitag, d. 3. 5. 2019, öffnet um 19 Uhr unsere nächste Ausstellung im Ori, in der Friedelstr. 8 in Berlin-Neukölln. Wir widmen diese Ausstellung dem Andenken Marys.
Liebe Lichtkünstler und Freunde und Angehörige,
Ich bin sehr betroffen von dem plötzlichen Tod von Mary, denn ich habe mit ihr Portrait Sitzungen gestaltet, gerade erst vor ein paar Wochen in der karl-kunger- Str. – noch mit dem rbb –
Ihre grossherzige Seele werde ich nicht vergessen und trauer mit euch!
Doris Breitenbach