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100 Meisterwerke: 30. „Das Afghanische Mädchen“ von Steve McCurry

Das Afghanische Mädchen

Das Foto „Das afghanische Mädchen“ von Steve McCurry entstand 1984 in Afghanistan in einem Schulzelt des Flüchtlingscamps „Nasir Bagh“ und erschien ein halbes Jahr später auf der Titelseite des National Geographic und wurde dadurch weltweit berühmt. Mccurry kannte den Namen des Mädchens nicht und nannte das Bild daher „Afghan Girl“.

Das hochformatige Foto zeigt das Porträt eines etwa 12-jährigen Mädchens, das direkt in die Kamera schaut. Ihr ovales Gesicht befindet sich im Mittelpunkt des Fotos. Die weit geöffneten Augen des Mädchens stehen im Fokus des Bildes: Sie schimmern von der Pupille ausgehend in einem hellen grün und werden zum Rand der Iris dunkler, zuerst hell – und am Rand dunkelblau. Von der Pupille ausgehend, zieht sich eine leichte Lichtspiegelung durch die Iris. Wimpern und Augenbraun sind dunkelbraun.

Der Mund ist verschlossen; die schmale Oberlippe ist herzförmig nach oben gezogen ihre Unterlippe hingegen ist etwas voller. Das Mädchen hat eine gleichförmige, ebene Nase. Auf ihrem vom Betrachtenden aus linken Nasenflügel ist ein brauner Fleck, der wahrscheinlich eine Narbe ist, erkennbar.

Im Kontrast zur Augenfarbe stehen ihre dunklen buschigen Augenbrauen und ihr gleichfarbiges, schulterlanges, etwas zerzaustes Haar, das sie mit einem Tuch leicht bedeckt. Jedoch ist es nur locker übergeworfen und nicht festgeknotet oder gesteckt. Es verdeckt nur ihren Hinterkopf und ihren Hals. Oben und an der Seite schauen Haarsträhnen hervor. Das Tuch besteht aus verwaschenem, rotem Stoff mit etwas helleren Mustern darauf. An einigen Stellen ist es zerschlissen. Unter dem Tuch trägt sie ein dunkel grünes Oberteil, welches nur durch die Löcher im darüber liegenden Stoff sichtbar wird.

Das Mädchen sitzt leicht seitlich, guckt jedoch mit geradeaus in die Kamera. Ihr Körper ist auf dem Foto nur bis zu ihrer Brust sichtbar. Arme sind nicht zu erkennen.  Der Hintergrund ist verschwommen, es lässt sich nicht erahnen wo das Foto aufgenommen wurde. Die Hintergrundfarbe ist eine unbestimmte Mischung zwischen grün und blau.

Auffallend ist, dass nur das Porträt des Mädchens scharf zu erkennen ist und ihre Augen sofort herausstechen und den Betrachtenden nicht mehr los lassen. Dies liegt nicht nur an der leuchtenden Augenfarbe, sondern an dem Blick der Furcht vor den Schrecken des Krieges, aber gleichzeitig Stolz und Hoffnung ausdrückt.

Trotz mehrfachen Bemühungen gelang es McCurry erst 2002 die Identität des Mädchens zu klären. Sharbat Gula verlor im Afghanistankrieg beide Eltern. Nach dem Aufenthalt im Flüchtlingslager kehrte sie nach Afghanistan zurück, wo sie heiratet und Kinder bekam. Sie erinnerte sich fotografiert wurden zu sein, hatte ihr Portrait vor 2002 aber nicht gesehen.

Bildquelle: artberlin.de

Text: Clara Hoffmann

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100 Meisterwerke: 27. „Die Eltern“ von Otto Dix

Die Eltern

Das Bild von Otto Dix mit dem Titel‘ „Die Eltern“ ist im Jahre 1924 gemalt
worden. Otto Dix war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20.
Jahrhunderts. Seine Werke sind von stilistischer Vielfalt geprägt. In seiner
künstlerischen Grundhaltung blieb er jedoch dem Realismus treu.

Im Vordergrund des Bildes sitzt ein Paar in seinen Sechziger Jahren auf einem Sofa nebeneinander. Das Sofa hat eine dunkel- braune Sitzfläche und eine grüne Rückenlehne, die von Holzkanten umrahmt ist. Die beiden sitzen auf gleicher Höhe auf dem Sofa. Wobei der Mann breitbeinig mehr in der Mitte und die Frau eher links am Rand sitzt. Man kann die Beine beider bis kurz unter dem Knie sehen.

Die Frau trägt eine rote, langärmlige Bluse, dazu einen blauen langen Rock. Sie hat kurze, braune, leicht gewellte Haare und gleichfarbige Augenbrauen. Ihr Gesicht ist lang und schmal mit einer langen rötlichen Nase. Stirn und Mundpartie sind faltig. Auf dem Bild ist nur ihr linkes großes Ohr zu sehen. Die Wangen sind leicht gerötet und sie hat blaue Augen.

Der Mann ist mit einem kragenlosen Hemd, das bis oben zugeknöpft ist, bekleidet. Es hat feine blaue und weisse Streifen nach Art eines Arbeiterhemdes. Dazu trägt er eine schwarze Hose und eine braune Weste. Die Weste ist bis auf einen dreieckigen Ausschnitt, aus dem das Hemd heraus schaut, ebenfalls geschlossen. Wie die Frau hat auch der Mann eine grötete lange Nase. Bei ihm sind beide auffällig großen Ohren zu sehen. Die Haare, der buschige Schnurrbart und die Bartstoppeln am Kinn sind grau. Die Frisur wirkt dicht und gut durchgekämmt. Seine Augenbrauen sind weiß und auch er hat Stirnfalten. Seine Wangenknochen sind stark ausgeprägt.

Beide sind sauber und ordentlich angezogen. Ihre Gesichter wirken alt, aber nicht älter als sie tatsächlich sind. Auffällig ist, dass die alte Frau ihr Gesicht seitlich nach links dreht, ins Halbprofil, während der Mann geradeaus schaut, aber nicht zum Betrachter. Weiter fallen die ausgestreckten, überproportional großen, faltigen Hände auf: Die Frau hält ihre beiden Hände rechts und links auf ihren Oberschenkeln. Der Mann hat seine linke Hand neben seinem Knie auf dem Sofa platziert. Die rechte liegt auf dem rechten Knie. Seine Hände sind groß und er hat lange dicke Finger mit verdickten Gelenken, die nach schwerer Arbeit aussehen. Beider Gesichtsausdruck wirkt ernst und teilnahmslos. Sie schauen stumm und müde.

Der obere Teil des Hintergrunds ist hellgrün. Fast direkt über der Sofalehne verläuft ein ungefähr zehn Zentimeter breiter Zierstreifen mit grünem Muster horizontal vom einen zum anderen Bildrand. Wo das Sofa rechts und links den
Hintergrund nicht komplett ausfüllt, ist der untere Teil der Wand blau. Beide Wandteile sind mit einer schmalen schwarzen Linie voreinander getrennt. In der rechten, oberen Ecke des Bildes hängt hinter dem Sofa an der Wand ein weißer Zettel auf
dem steht: ,,Mein Vater 62 Jahre, Mutter 61 Jahre alt. Gemalt im Jahre 1924“.
Es ist mit der Hand geschrieben und mit einem Nagel befestigt.

Bildquelle: Tumbler

Text:  Rojbin Julia Yümin

 

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100 Meisterwerke: 25. „Der grüne Streifen. Bildnis Madame Matisse“ von Henri Matisse

Der grüne Streifen. Bildnis Madame Matisse

Der grüne Streifen. Bildnis Madame Matisse“ von Henri Matisse ist eine Ölgemälde aus dem Jahr 1905. Darauf stellt Matisse seine Frau im fauvistischen Stil jener Zeit dar. Der Fauvismus war eine Stilrichtung in der Malerei die sich vom damals vorherrschenden, orthodoxen Impressionismus abhob. Fauvistische Künstler waren nicht darauf aus Gegenstände illusionistisch oder naturgetreu darzustellen, vielmehr wollten sie durch den Zusammenklang von Farbflächen Aussagen treffen. Dementsprechend sind fauvistische Bilder von leuchtenden Farben und flächigen Farbgebungen sowie durch stark vereinfachte Darstellungen geprägt. Farbschattierungen gehen nicht wie im Impressionismus fließend ineinander über, vielmehr bleiben Farbflächen ungebrochen, um das Farbempfinden des Künstlers darzustellen.

Das hochformatige Gemälde ist mit groben, pastösen Pinselstrichen in Farbe gemalt. Im Fordergrund zeigt es eine Frau mittleren Alters, die ab oberhalb ihrer Brust zu sehen ist. Aus ihrer Perspektive gesehen, ist der Kopf der Frau leicht nach rechts gerichtet, so dass sie den Betrachtenden geradewegs anschaut. Ihr Körper hingegen ist mehr nach links gedreht.

Sie trägt ein rotes Oberteil, dass ihre Schultern bedeckt. Von ihren Armen ist nichts zu sehen. Das Oberteil hat einen V-Ausschnitt mit einem weißen Kragen mit unregelmäßigen dunklen Punkten, die Fell andeuten könnten. Ihr schwarzes Haar ist mittig auf ihrem Kopf hochgesteckt, die Ohren liegen frei. Dadurch dass ihre Haare streng nach oben gekämmt sind, wirkt ihre Stirn relativ eckig und breit. Die Frisur ist von Blautönen durchzogen, die wahrscheinlich Lichteffekte andeuten sollen. Besonders die Akzente in der Mitte sind allerdings zu großflächig und mittelblau um natürlich zu wirken.

Links im Hintergrund, von ihrer Schulter bis kurz über ihr Ohr reichend, befindet sich eine orangrote Fläche, wahrscheinlich die Lehne eines Sessels oder Sofas, auf dem sie sitzt. Es könnte sich aber auch lediglich um einen Teil des mehrfarbigen Hintergrundes handeln.

Die Frau hat ein sehr schmales Gesicht, dünne rosarote Lippen, eine längliche Nase, dunkle Augen und dicke, schwarze Augenbrauen. Ihre rechte Augenbraue ist leicht nach oben gezogen, was zusammen mit der Frisur und den schmalen Lippen einen etwas strengen und ernsten Gesichtsausdruck andeutet.

Das Gemälde trägt den Titel „Grüner Streifen“, weil sich mitten durch das Gesicht eine klare Grenze zwischen der hell beleuchteten linken und der im Schatten liegenden dunkleren Gesichtshälfte zieht. Diese Grenze ist durch einen senkrechten, grünen Streifen, der sich von der Stirn über die Nase, den Mund und das Kinn hinab über den Hals zieht, gekennzeichnet. Der leuchtend grüne Streifen ist genauso breit wie der Abstand zwischen den Augenbrauen. Er ist zu gerade und deutlich, um lediglich wie ein Schatten zu wirken.

Ihre, aus Sicht des Betrachtenden rechte Gesichtshälfte liegt im Schatten und hat bräunliche Haut, in der mehr Schatten und Fältchen als auf der anderen Seite angedeutet sind. Der Hintergrund auf dieser Seite ist dunkeltürkisgrün, während der Hintergrund zur linken, beleuchteten Gesichtshälfte oberhalb des roten Sessels lilapink ist. Diese Gesichtshälfte ist durch eine gelbere Hautfarbe gekennzeichnet und wirkt beleuchtet und weicher.

Formen und Farben des Gesichts sind so stark vereinfacht, dass sich nichts darüber sagen lässt, welche Augenfarbe und ob sie viele oder wenig Falten hat oder ob sie wirklich auf einem Sessel sitzt, oder es sich nur um einen mehrfarbigen Hintergrund handelt. Zusätzlich ist ihr Gesicht eher starr. Trotz des strengen Blicks wirkt sie ruhig und gelassen. Durch die starke Vereinfachung der Gesichtszüge tritt das Zusammenspiel der unterschiedlichen, miteinander kontrastierenden Farben um so deutlicher hervor. Durch die grobe Linienführung wirkt das Bild zudem sehr flächig und mehr linear als plastisch.

Henri Matisse beabsichtigte nicht seine Frau so naturgetreu wie möglich darzustellen, sondern spiegelt seine eigenen Emotionen für sie farblich wider; daher zielt er auf eine emotionale und nicht auf eine ästhetische Repräsentation ab, was ihm schlussendlich gelungen ist.

Bildquelle: pinterest.de

Text: Anna Blankenburg

 

 

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100 Meisterwerke: 23. „Das Gerücht“ vonA. Paul Weber

Das Gerücht Paul Weber Museum

„Das Gerücht“ ist eine Lithographie in schwarz-weiß und wurde 1943 von A. Paul Weber angefertigt. Das Original hat die Maße 40,5 mal 56,2 Zentimeter und befindet sich im Webermuseum in Ratzeburg.

Im Vordergrund ist ein großes, schlangenartiges Wesen mit Menschenkopf, das nahezu die gesamte Bildfläche einnimmt, zu sehen. Es hat keine Arme oder Beine, nur einen langen Schwanz, der über das ganze Bild verläuft. Besonders auffällig und betont sind die großen Augen hinter einer großen runden Brille, sowie die spitzen Ohren, Mund und Nase. Das Wesen hat sowohl menschliche als auch tierische Gesichtszüge. Der Mund ist geschlossen.

Der Schlangenmensch schwebt, von der rechten Seite des Bildes kommend, nach links an einem Hochhaus vorbei. Am rechten Rand schauen viele Gestalten auf das Wesen und strecken sich zu ihm. Einige schweben auf das Wesen zu. Das auf der linken Bildhälfte beginnende Hochhaus mit ungefähr 12 Stockwerken, ist von der Menschenmenge nahezu verdeckt.  Das am rechten Bildrand stehende zweite Hochhaus hebt sich von der fliegenden Menschenmasse ab.

Aus den vielen Fenstern der Hochhäuser strecken sich weitere Menschen, wobei die Menschen im oberen Bildviertel schon aus den Fenstern stürzen, in der Luft schweben und sich dem Wesen anhängen. Man kann nicht erkennen, ob die Gestalten männlich oder weiblich sind. Es handelt sich hier um eine Karikatur. Das erkennt man an den Kopfdarstellungen. Die Menschen werden zu Tieren. Sie besitzen Hörner, Schnäbel, Schwänze, spitze Nasen und riesige Ohren.

Meiner Interpretation nach karikiert Weber die Leichtgläubigkeit und Manipulierbarkeit der Massen, die sich von der Kriegseuphorie der Nationalsozialisten in den zweiten Weltkrieg leiten ließen und ihnen gehorsam folgten. Die Deutschen ließen sich von Versprechungen und Gerüchten über ein besseres Leben durch die Vernichtung des Feindes und die Eroberung neuen Lebensraums locken. Das Gerücht ist sprichwörtlich eine falsche Schlange, die die Ohren aufsperrt, ihre Nase überall hinein steckt, die Welt durch eine verzerrte Brille sieht und Informationen im Flug verbreitet. Die Hochhäuser weisen auf die beginnende Montonität der Großstadtarchitektur hin. Aus dem Wunsch nach Neuigkeiten stürzen sich die Menschen aus den Fenstern.

Bildquelle: weber-museum.de

Text: Gül Tas

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100 Meisterwerke: 22. „Campbell’s Tomato Soup“ von Andy Warhol

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Diese Grafik einer Dose Tomatensuppe wurde von dem amerikanischen Künstler Andy Warhol angefertigt. Warhol war einer der Mitbegründer und der  bedeutendste Vertreter der amerikanischen Pop Art. Seine Karriere begann bereits in den 1950er Jahren als Grafiker und Illustrator für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine und entwickelte sich schnell. Er hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk, das von einfachen Werbegrafiken bis zu Gemälden, Objekten, Filmen und Büchern reicht. Zudem war er auch als Musikproduzent tätig.

Die farbige Grafik im Hochformat wurde mithilfe einer Siebdruck Vorlage auf eine Leinwand mit den Originalmaßen 50,8 x 40,6 gedruckt und ist Teil der Serie „Campbell’s Soups“, die aus 32 nahezu Identischen Abbildungen von Suppendosen aller erhältlichen Geschmacksrichtungen besteht. Die Grafiken sind quadratisch in vier Reihen zu jeweils acht angeordnet. „Tomato“ befindet sich in der untersten Reihe an vierter Stelle. Alle 32 Bilder befinden sich heute im Museum of Modern Art in New York.

"Campbell's Soup Cans" Museum of Modern Art

Campbell’s Tomato Soup

Die längliche Dose nimmt nahezu das ganze Bild ein. Lediglich ein schmaler sehr zart hellbläulich-gräulicher Hintergrund rings um die Dose ist zu erkennen. Ansonsten sind keine weiteren Gegenstände auf dem Bild zu sehen. Die Dose trägt einen Aufkleber, der sich über die ganze sichtbare vordere Hälfte erstreckt. Dieses Etikett ist fast genauso hoch wie die Dose selbst. Der Boden ist durch einen schmalen Alustreifen angedeutet und oben ist der geriffelte, graue Deckel zu sehen, an dem der Dosenöffner angesetzt wird.

Der Aufkleber lässt sich grob in eine untere und eine obere Hälfte einteilen. Die untere Hälfte ist weiß, die obere rot. Auf der weißen unteren Hälfte steht in roten, großen Druckbuchstaben „Tomato“. Darunter, leicht versetzt, am unteren Rand des Aufklebers ist in goldverzierten schwarzen Druckbuchstaben  „Soup“ zu lesen. Vor und nach dem Wort „Soup“ befinden sich  jeweils vier goldene Sternchen. Dicht unter dem Wort „Soup“ und den Sternchen ist ein roter Strich, der sich über die ganze sichtbare Breite des Aufklebers längs durchzieht.

Die obere Hälfte des Aufklebers ist im gleichen intensiven Rot wie das Wort „Tomato“ bedruckt und wird durch ein braun gemustertes, rundes Emblem genau in der Mitte des Aufklebers geteilt. Die untere Hälfte dieses kreisförmigen Logos befindet sich noch im weißen Bereich des Etiketts. Im obersten Viertel des Aufklebers steht „Campbell’s“ in weißen, Schreibschrift nachempfundenen Lettern, die aber nicht miteinander verbunden sind. Das große „C“ und das kleine „b“ haben runde Schleifen an den Enden. Diese Buchstaben wirken leicht kursiv und sind mit einer schmalen schwarzen Schattierung hinterlegt. Knapp über dem Logo und unter dem Wort „Campbell’s“ ist „Condensed“ in schlichten weißen, deutlich kleineren Druckbuchstaben zu lesen.

Das Design des Etikettes ist simpel und schlicht, sticht aber durch den starken Rot-Weiß Kontrast und die großen Buchstaben sofort hervor.

Bei diesen und ähnlichen Abbildungen ging es Warhol weniger um die Qualität der Bilder als um die Quantität. Mit Hilfe von moderner Technik konnte plötzlich nahezu alles kommerziell vervielfältigt werden. Warhols Motive stammten aus der modernen Popkultur, den Medien oder Reklameanzeigen, die allen Amerikanern bekannt waren.

Bildquellen: Wikimedia & Museum of Modern Art NY

Text: Stefanie Rode

 

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100 Meisterwerke: 20. “The Red Ceiling“ von William Eggleston

The Red Ceiling

Bei „The Red Ceiling“ (dt. „Die rote Decke“) handelt es sich um eine Fotografie im Querformat mit den Massen 35,2 mal 55,1 cm. Das Foto ist auch unter dem Namen „Greenwood, Mississippi, 1973“ bekannt, nach dem Ort und dem Jahr, an dem es aufgenommen wurde. Eggleston wählte oft mondäne Alltagsszenen und Gegenstände als Motive, die auf den ersten Blick nicht weiter bemerkenswert scheinen.

Für dieses Werk fotografierte Eggleston eine einzelne Raumecke bestehend aus der Zimmerdecke, die zwei Drittel der Bildfläche einnimmt, sowie den oberen Teile der angrenzenden beiden Wände, die das übrige Bilddrittel ausfüllen. Sowohl die Wände als auch die Decke sind blutrot gestrichen. In der Mitte der Decke hängt eine goldene Lampenfassung in die eine nackte Glühbirne  eingeschraubt ist. Aus der Fassung baumelt eine kurze weiße Kette bis zum Ende der ausgeschalteten Glühbirne. Über der Lampenfassung an der Decke spiegelt sich ein Licht, eventuell das des Kamerablitzes. Von der Lampenfassung ausgehend verlaufen drei weiße Kabel an der Decke. Das linke Kabel verläuft zur oberen linken Bildecke, das rechte Kabel zur oberen rechten Bildecke und das dritte untere Kabel verläuft im 45 Grad-Winkel zum rechten Bildrand, wo es auf einen länglichen, weiß-schwarzen Gegenstand trifft, der ganz oben an der Wand unter der Decke angebracht ist. Es könnte sich um eine ausziehbare Leinwand handeln.

Unter der Leinwand ist an der Wand ein Bild angebracht, von dem drei rot umrandete Tafeln sichtbar sind, die piktogramm-artig Figuren in verschiedenen Sexstellungen zeigen. Auf der linken Tafel befinden sich rote Schrift und eine rote Figur mit langen Haaren und eine blaue Figur. Auf der mittleren Tafel ist die Schrift grün und die Figuren sind gelb und blau. Auf der rechten Tafel ist die Schrift gelb und beide Figuren sind blau. Der Rest des Plakats ist an den Bildrändern abgeschnitten.

Ungefähr auf der Höhe, auf der das Plakat hängt, befindet sich in der linken Wand ein schwarzer Rahmen einer Tür oder eines Fensters. Darüber hängt am Übergang von Wand zu Decke eine schwarze Leiste.

Bildquelle: Wikimedia

Text: Stef

 

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