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Jan van Eyck – Die Arnolfini-Hochzeit

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Dies ist das Bild Jan van Eycks, das Ewa zu ihrer Beschreibung von Siljas Spiegelfoto heranzieht.

Jan van Eyck: Die Arnolfini Hochzeit

Bildbeschreibung von Cord:

Das Gemälde zeigt ein stehendes Paar in einem nicht sehr großen Zimmer, links der Mann und rechts die Frau. Das Paar wirkt recht ernst, das gesamte Bild etwas streng. Ich habe den Eindruck, die beiden Menschen stehen etwas steif da. Sie tragen Kleidung, wie sie wohl bei reichen Bürgern im 15. Jahrhundert zu festlichen Anlässen üblich war, sichtbar wohlhabend, aber nicht protzig. Die beiden reichen einander die Hände, genauer, sie  strecken sie sich seitlich auf Bauchhöhe entgegen. Die Frau hat ihre geöffnete rechte Hand auf seine ebenfalls geöffnete Linke gelegt. Beide haben sehr kleine, zarte Hände. Er hält seine rechte, flache Hand vor seiner Brust hoch. Die linke Hand der Frau ruht auf ihrem sehr dicken Bauch. Sie sieht hochschwanger aus.

Der Bildausschnitt zeigt nur wenig mehr als die beiden Personen. Das Zimmer, in dem sie stehen, wirkt dadurch sehr eng.  Es ist sparsam eingerichtet und wirkt alltäglich. Links neben dem Mann befindet sich im Hintergrund ein Fenster, vor dem ein kleiner Tisch steht, auf dem einige Äpfel liegen, rechts, schräg hinter der Frau steht ein großes rotes Himmelbett.

In der Mitte sieht man durch die beiden Figuren hindurch oben einen vierarmigen Deckenleuchter aus Messing, in dem nur eine Kerze steckt, die aber brennt, obwohl es Tag ist.

Darunter steht, quasi auf die hintere, graue Zimmerwand geschrieben, „Johannes v Eyck fuit hic“ und darunter „1434“. (Wobei ich die geschwungen geschriebene Jahreszahl allein kaum hätte entziffern können. Aber in der Wikipedia steht es so. Dort auch  etwas zur Deutung des Bildes, sowie Literaturangaben.)

Und darunter wiederum der Spiegel, den Ewa in ihrem Beitrag erwähnt. Man sieht dort das stehende Paar von hinten und zwischen ihnen hindurch den Maler und aufgrund der Wölbung des Spiegels einen weiteren Bildausschnitt, also mehr vom Zimmer, als auf der ersten Bildebene. So werfen wir im Spiegel, winzig klein, einen Blick auf das gemachte Bett und sehen durch das Fenster etwas von der Landschaft draußen.

Der Spiegel steckt in einem Holzrahmen, der mit zehn kleinen runden Medaillons mit gemalten Stationen aus der Passion Christi geschmückt ist.

Links neben dem Spiegel hängt ein Rosenkranz aus Glas- oder Bernsteinperlen mit grünen Quasten an den Bandenden. Rechts daneben hängt ein Handfeger aus Reisig am Bettpfosten des mit geschnitztem Maßwerk verzierten Holzrückens des Bettes.

Unter dem Spiegel steht eine mit dem gleichen roten Stoff wie das Bett überworfene Bank, unter der zwei Pantoffeln aus rotem Leder stehen.

Auf den gräulichen, bloßen Holzdielen des Fußbodens liegt vor dem Bett ein geometrisch gemusterter Teppich. Die Dielen tragen wesentlich dazu bei, daß das Ambiente des Bildes nüchtern und wenig prunkvoll wirkt.

Daran, daß ich all diese Details auf diesem relativ kleinen Bild von 82 mal 60 cm erkennen kann, merkt man schon, daß es sehr, sehr fein gemalt ist. Man sieht noch die Kratzer auf dem Messingleuchter und die Falten in der zarten Hand der Frau.

Diese trägt ein grünes Kleid, mit großzügigem Faltenwurf und weißem Fellbesatz. Darunter sieht an den Ärmeln ein blaues Unterkleid mit Bündchen aus einem geflochtenen goldenen Band hervor. Im Ausschnitt der Frau sieht man eine goldene Halskette. Als Kopfschmuck trägt sie eine große Haube aus gestärktem weißen Stoff mit einer Spitzenborte.

Neben den auf den Boden fließenden Falten ihres Kleides steht im Bildvordergrund ein kleiner graubrauner, struwweliger Hund. Neben ihm wiederum liegt ein paar Frauen-Holzpantoffeln mit Lederriemchen.

Der Mann trägt einen dunkelvioletten, mit braunem Pelz besetzten Überwurf über seiner ansonsten dunkelblauen Kleidung. Auf dem Kopf trägt er einen fast zu groß aussehenden schwarzen Hut mit breiter Krempe, größer als ein Zylinder. Der feine Stoff der Kleidung und die Pelze tragen wesentlich dazu bei, daß das Paar sehr wohlhabend wirkt.

Bei allen wahrnehmbaren Details wirkt das Bild dennoch sehr einfach und ruhig. Die großen Farbflächen – das Violett des Umhangs des Mannes vor dem grau-braunen, eher dunkel wirkenden Hintergrund des Zimmers und das Grün des Kleides der Frau vor dem roten Bett – dominieren.

Der Teint der beiden Menschen ist auffallend hell. Das Gesicht des hageren Mannes ist schmal und zeigt keinen Haaransatz, vielleicht trägt er eine Glatze unter seinem Hut. Der Blick seiner fast wimpernlosen, halb gesenkten Lider geht schräg nach vorne, aber eigentlich geht er ins Leere, als sei er in sich versunken.

Der ebenfalls halb gesenkte Blick der Frau geht zum Mann oder wenigstens in seine Richtung. Ihr Gesicht hat ebenso wie das des Mannes ein Grübchen im Kinn, wobei ihr spitzes Kinn eher die Rundlichkeit des übrigen Gesichtes betont. Wie beim Mann kann ich ihren ruhigen Blick mit dem fest geschlossenen Mund kaum deuten.

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Raffael: Madonna di Foligno

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

So, liebe Bildbeschreiber,

schalten wir doch nochmal einen Gang hoch:-)

Anja schreibt: Hallo,

ich würde sehr gern die momentan in Dresden ausgestellten Gemälde der Sonderausstellung „Himmlischer Glanz“ beschreiben lassen. Es handelt sich um 2 Bilder von Raffael (Sixt. Madonna u. Madonna di Foligno) und um die Stuppacher Madonna von Grünewald. Fällt das in den Bereich eures Blogs?

Raffael: Madonna di Foligno

Das Bild stammt aus der englischen Wikipedia. Ebenso wie diese behelfsmäßige Beschreibung:

„The painting is a sacra conversazione, where holy figures seem to be in conversation and draw the audience into their discussion. Rather than sitting under a canopy, of the Umbrian or Florentine style, the Virgin is seated on clouds, embracing Jesus, while surrounded by angels. They look down upon Sigismonde de‘ Conti, kneeling in a red, fur lined cape. Conti is presented by St. Jerome on the right with his lion, appealing for the Virgin’s protection. On the left are the kneeling St. Francis of Assisi and St. John the Baptist, who is standing and wearing a tunic of skins. As St. John points to Jesus, he clearly looks out to us, pulling us in, while St. Francis points to us and looks at the Christ Child. Between the men is an angel, linking the saints of earth to the seraph host of heaven. Behind them are the towers of Foligno.“

Bildbeschreibung von Aljoscha:

Ich versuche hier das Bild „Madonna di Foligno“ zu beschreiben und dabei die kunsthistorischen Aspekte erstmal außer Acht zu lassen. Ich versuche nur das wiederzugeben, was ich sehe.

Eine Frau im prächtigen Gewand sitzt auf einem Wolkenthron. In ihrem linken Arm hält sie ein kleines, etwa drei Jahre altes Kind fest. Das Kind windet sich aus dieser Umklammerung heraus, es hat schon der Mutter den Rücken gekehrt und das linke Bein steht schon sicher auf einer Wolkenstufe des Throns, doch sein Kopf ist noch an die Schulter der Frau gelehnt und das rechte Beinchen stützt sich auf das Schoß der Mutter. Die Mutter hält das sich befreiende Kind mit zwei Fingern der rechten Hand an einem Leitband fest, das um das Kind gebunden ist, und schaut zärtlich auf seinen Nacken herab. Doch das Kind sieht ganz entschlossen nach unten.

Genau unter dem Wolkenthron mit Frau und Kind steht ein anderes Kind, ein etwas älteres. Es ist ganz nackt und im Gegensatz zum Kind oben hat es zwei kleine Flügelchen, die hinter seinen Schultern zu sehen sind. Dieses Kind hält in den beiden Händen eine längliche leere Tafel und schaut zu Mutter und Kind in den Himmel hoch.

Ebenso hier unten auf der Erde stehen rechts und links jeweils zwei Männer. Die beiden rechts schauen zum Wolkenthron empor. Der Mann im Vordergrund kniet, seine Hände sind wie beim Gebet gefaltet. Er scheint blind zu sein, oder er hält die Augen geschlossen, oder er kann die auf den Wolken Thronende nicht real sehen: Er schaut nämlich nicht genau zur Mutter mit dem Kind hoch, und nur die linke Hand des stehenden Mannes hinter ihm hält ihn zart am Nacken und gibt ihm die richtige Richtung an, wo der Kniende hinschauen soll. Dieser stehende zweite Mann ist kahlköpfig und hat einen buschigen grauen Bart. Er sieht die thronende Frau an und weist mit seiner rechten Hand auf die Gegend im Hintergrund hin: eine große Wiese mit einem Dorf und einem Kirchenturm. Rechts von den beiden Männern sieht man einen kleinen gehorsamen Löwen.

Links stehen auch zwei Männer, aber zwei ganz andere: nicht in prächtigen Gewändern, sondern in der Mönchskutte der eine und im Fell der andere. Auch hier kniet der Mann im Vordergrund, und der zweite hinter ihm steht. Der kniende Mann in der Mönchskutte wendet sich direkt an die beiden auf dem Himmelthron und zeigt mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand nach unten, auf die Erde oder sogar noch tiefer.

Der Mann im Fellgewand hinter ihm steht in einer genau umgekehrten Position: Er zeigt mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf die Frau und das Kind im Himmel, wendet sich aber mit dem strengen Gesichtsausdruck direkt an uns, die vor dem Bild stehenden Betrachter. Und jeder der beiden Männer hält ein Kreuz in seiner linken Hand.

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In der U-Bahn

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Ein Foto der blinden Malerin und Fotografin Silja Korn

Zwei in der U-Bahn sitzende Passagiere.

Beschreibung von Ewa Maria Slaska:

Ein unscharfes Foto von zwei Männern in einer U-Bahn. Es ist ein offener U-Bahn-Wagen ohne Abteile, mit länglichen Bänken der Fensterwände entlang. Die Bänke sind mit schwarz-weiß gemustertem Plastikzeug bezogen. Die Männer sitzen mit den Rücken zum Fenster. Einer ganz am Rande, in der linken Ecke des Bildes, der andere um einen Platz von ihm entfernt, schon nah zu der rechten Seite des Bildes, aber nicht so nah. Da ist noch Platz für etwas, auch wen es da nicht ist. Der in der Ecke ist jünger und es sieht so aus, als ob er schläft. Der andere liest etwas auf der anderen, gegenüberliegenden oberen Seite des Wagons. Da sind meistens nur Werbebanner angebracht oder U-Bahn-Pläne. Kein Mensch betrachtet eine Werbung so interessiert, es ist also zu vermuten, dass der Mann versucht, seinen Ort auf der U-Bahnstrecke zu fixieren. Vielleicht ist er fremd in der Stadt oder nur selten benutzt er diese U-Bahn-Linie. Sein Hinterkopf widerspiegelt sich im Fenster hinter ihm. Der Mann ist ziemlich jung, so Mitte 30, und ist elegant angezogen. Hat einen schwarzen wollenen Mantel an, darunter lugt weißes Hemd aus mit weinrotem Schlips. Auf seinem Schoß liegt eine dünne unregelmäßig gewölbte schwarze lederne Aktentasche, in der er neben Papieren noch etwas Dickeres aufbewahrt, eine kleine Fotokamera vielleicht oder bloß einen Apfel.

 

Er ist blond und, ja, man kann sagen, helle. Seine Haare sind ein bisschen länger und ein bisschen unordentlich. Er ist also elegant aber nicht konservativ. Er sieht wie ein Mitarbeiter eines Literaturfestivals aus, der zu einem offiziellen Anlass nach Berlin kam. Er weiß wie er seine elegante Kleidung tragen soll, hat damit überhaupt keine Probleme, aber es ist nicht unbedingt, dass er sich jeden Tag so kleiden muss. „Muss“ ist überhaupt kein Wort für ihn. Er ist ein freier Geist. Und ein netter Mensch.

 

Der junge Mann, der neben ihn in der Ecke schläft, ist auch schwarz angezogen. Hat eine schwarze Jacke mit Stehkragen oder vielleicht auch mit einer Kapuze an (aber kein Punkoutfit) und trägt wahrscheinlich Bluejeans. In beiden Händen, schräg über seinen Schoß, hält er einen schwarzen ledernen Rücksack, der zum größten Teil am Sitz neben ihm ruht. Auch er ist sympathisch, aber an seinem Mund sieht man, dass er auch ein kleines bisschen stur sein kann.

 

Das wären die beiden Hauptfiguren im U-Bahn-Wagen. Sie sind nett, aber nicht sie haben mich veranlasst, das Foto zu beschreiben. Richtig faszinierend ist das, was man im dunklen Fenster hinter den beiden Männern sieht. Klar, es ist kein großes Geheimnis, es sind einfach Leute, die den beiden gegenüber auf der parallelen Bank sitzen. Aber doch, es haftet ihnen etwas geheimnisvollen an, weil wir sie nicht sehen, sondern nur deren verschwommene Widerspiegelung in der Scheibe. Es sind keine klar umrissene Menschen, wie die beiden Männer, es sind kleine vieldeutige Figuren. Da die Fensterscheibe ausholend gekratzt ist, verstärkt es noch dieses Gefühl, dass die Menschen in der Scheibe kleine Gespenster sind. Es sind sicher drei Personen, die sich da zwischen den beiden Männern widerspiegeln, und noch eine vielleicht ganz recht, die neben dem eleganten Mann sitzt, die aber nur als Hinterkopf zu sehen ist.

 

Die Figuren, die man deutlicher sieht, sind vielleicht Frauen, aber woran erkenne ich es? An den nicht eindeutigen aber doch anmutenden Gesten, an den um die Hälse gewundenen Schals? An Gefühl und Intuition? Eine ist etwas dick. Sie sitzt dem Eleganten gegenüber, stock gerade und gerade aus schauend, die andere, die in der Mitte, sieht zu der Dritten her. Sie ist im Drei-Viertel-Profil und ein Stückchen nach unten gebeugt. Die interessanteste ist die Dritte, die dem schlafenden jungen Mann gegenüber sitzt. Das ist sie! Die Fotografin, die sich selbst aufgefangen hat. Sie ist kaum zu sehen, aber sie ist da und hält ihre kleine Kamera vorm Gesicht.

Touché!

 

 

 

 

 

 

 

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Italienurlaub III

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Mail von Lisa:

Folgende drei Bilder hätte ich sehr gerne beschrieben. Sie sind vor Kurzem in meinem Italienurlaub entstanden.

Bild 3 von 3:

Eine junge Frau und ein junger Mann, Arm in Arm uns anlachend.

BESCHREIBUNG VON DANIEL:

Das Foto zeigt eine junge Frau und einen jungen Mann, die fröhlich in die Kamera lächeln.
Die Frau hat ein hübsches, rundes Gesicht und lange, dunkelblonde Haare, der ebenfalls gutaussehende Mann trägt seine dunklen Haare sehr kurz. Sein Hals wird von einer silbernen Kette geziert, an der sich ein Anhänger mit einem asiatischen Schriftzeichen befindet, während sein Oberkörper unbekleidet ist. Er ist einen halben Kopf größer als die Frau und hat seine rechte Hand auf die rechte Schulter der Frau gelegt, die mit ihrem linken Arm den Rücken des Mannes so umfasst, dass ihre linke Hand auf dessen Hüfte ruht. Die Frau trägt ein helles, bedrucktes T-Shirt, auf dem sich ein Namensschild befindet, das sie als deutsche Teilnehmerin des International Camp on Communication & Computers ausweist, und verrät, dass sie Lisa heißt.
Die Personen sind knapp oberhalb des Bauchnabels angeschnitten; hinter den beiden ist eine dunkle, überdachte Holzkonstruktion zu erkennen, bei der es sich, wie eine Spritzwasserwolke im linken oberen Bildbereich vermuten lässt, um eine Wildwasserbahn in einem Freizeitpark (Mirabilandia?) handeln könnte.
Der im linken unteren Bildteil erkennbare leere Kinder-Buggy ist wohl nur zufällig mit aufs Foto geraten.
Der Himmel ist strahlend blau und wolkenlos, die intensiv wirkende Sonne steht beinahe senkrecht, wie sich aus dem Schattenverlauf auf Hals und Nacken der Personen erkennen lässt.
Alles in allem handelt es sich um ein Urlaubsbild, das neben einem heißen Sommertag auch eine beinahe ansteckende Unbeschwertheit vermittelt.

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Zwei Menschen

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Ein Schnappschuß von Susanne

Ein Mann und eine Frau an einem Tisch.

BESCHREIBUNG VON CHARLOTTE:

Ein Paar, Mann und Frau, sitzen in einem Restaurant im Freien auf
schwarzen Plastikstühlen. Das Restaurant ist nicht voll besetzt, im
Hintergrund sieht man zwei Tische, an die die Stühle angelehnt sind
damit sie nicht schmutzig oder nass werden. Auf dem grauen
Schotterboden liegen verstreut ein paar welke Blätter, es scheint schon
Herbst zu sein und wirkt nicht sehr gemütlich. Ein weiterer Tisch im
Hintergrund ist besetzt, die Leute dort sitzen aber auf schöneren
Holzstühlen. Neben dem Mann ist rechts noch ein Platz frei. Auf dem
Tisch erkennt man eine hellblaue Tischdecke und Geschirr, ein leeres
Weinglas…es wirkt als ob die beiden auf ihr Essen warten.
Die Frau, die vorne in der linken Bildecke sitzt ist um die 40, vielleicht
auch 50. Sie hat nackenlanges mittelbraunes Haar mit blonden
Strähnchen. Eine kleine Brille mit ovalen Gläsern ist in die Haare
hochgeschoben und hält die Haare wie ein Haarreif zusammen. Sie trägt
eine einfache dunkelblaue Sweatshirtjacke mit Reißverschluss, der bis
oberhalb der Brust zugezogen ist. Darunter eine knallrote Bluse, deren
obere Knöpfe ebenfalls geöffnet sind.Die Frau ist ungeschminkt und trägt
keinerlei Schmuck. Sie sitzt entspannt da, schaut nach vorne über den
Tisch und lacht. Sie sieht glücklich aus, ohne überschwänglich zu sein.

Der Mann sitzt sehr nah neben ihr. Er betrachtet sie aufmerksam, den
Mund leicht gekräuselt, sein Blick wirkt liebevoll und ein bisschen
amüsiert. Obwohl er in der Bildmitte ist wird er durch die Aufmerksamkeit,
die er auf die lachende Frau richtet, nur zur Randfigur. Er trägt eine runde,
hellbraune Hornbrille, ein hellblaues kurzärmeliges Hemd und eine
dunkle Anzughose. Seine Hände sind auf dem Schoß locker gefaltet, er
trägt einen Ehering.Sein Haar und sein Schnauzbart sind schon leicht
ergraut, er trägt es mit Seitenscheitel. Er könnte gleichalt wie die Frau sein
oder ein wenig älter. Er ist ein bisschen rundlich, ohne dick zu sein. Ein
klassischer Beamter oder ähnliches. Beide wirken kultiviert, gelassen und
freundlich.
Auffällig an dem Bild ist der intensive Blick, mit dem der Mann die Frau
ansieht, ohne das sie es bemerkt, denn ihr Blick ist auf etwas oder
jemanden vor sich gerichtet, außerhalb des Bildes.

Beide kümmern sich nicht um den Fotografen, es ist als wäre er garnicht da.
Eine richtige Momentaufnahme.

Man fragt sich, welcher Anlass es ist,
wegen dem sie dort sitzen. Ein Fest kann es nicht sein, dazu ist die
Kleidung zu normal. Vielleicht ein Ausflug mit Freunden oder der Familie.
Komisch, obwohl es kühl aussieht haben die beiden keine Jacken dabei.
Vielleicht sind sie mit dem Auto unterwegs und haben die Jacken drin
gelassen. Ein nettes Paar.

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Italienurlaub I

STATUS: SCHON BESCHRIEBEN

Mail von Lisa:

Hallo,

folgende drei Bilder hätte ich sehr gerne beschrieben. Sie sind vor Kurzem in meinem Italienurlaub entstanden. Die abgebildeten Skulpturen haben mich sehr fasziniert und ich hoffe, dass jemand die richtigen Worte dafür findet, mir den Eindruck, den ich da gewonnen habe, zu verschriftlichen, damit ich mich dauerhaft daran erinnern kann.

der Service ist eine tolle Idee und ich hoffe, dass er sich bald großer Nachfrage erfreuen wird! 🙂

Bild 1 von 3:

Eine junge Frau und ein junger Mann ertasten eine Skulptur

BILDBESCHREIBUNG VON DANIEL:

Auf einer dunklen, ovalen Bodenplatte, die wie rissiger Lehmboden strukturiert ist, befinden sich zwei etwa 20 cm hohe, puttenartige Bronzefiguren, die soeben aus zwei Eiern geschlüpft zu sein scheinen, deren Schalen, ebenfalls in Bronze ausgeführt und mit markanten Rissen und Bruchkanten versehen, neben und zwischen ihnen liegen. Die Figur im Bildvordergrund wendet dem Betrachter des Fotos den Rücken zu; sie stützt sich mit der rechten Hand ab und hat die linke, deren Handfläche zu ihrem Gesicht zeigt, wie zum Gruß erhoben. Von der zweiten Figur ist auf dem Bild nur der Kopf und die linke Schulter zu erkennen, der Rest wird von der anderen Figur und einer Hälfte ihrer Eierschale verdeckt.

Ertastet wird die Skulptur von drei Personen: einem großgewachsenen jungen Mann im Vorder-, einem etwas kleineren mit weißem Strohhut im Hintergrund, sowie einer jungen Frau in ihrer Mitte. Ihnen gegenüber steht ein Mann, dessen Bart beinahe ebenso weiß ist wie sein Polo-Shirt und seine Hose. Er hat die linke Hand auf den Tisch gelegt, auf dem sich die Skulptur befindet und betrachtet die Frau bei ihrer haptischen Erkundungstour.

Hallo Lisa, ich weiß natürlich nicht, ob ich, wie von Dir erhofft, die richtigen Worte gefunden habe, aber wenn Du möchtest, kann ich Dir demnächst auch die beiden anderen Skulpturen-Fotos beschreiben …

DANIEL

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